Vier Tage nach dem 29:28-Sieg in Mannheim im Hinspiel gegen den ehemaligen Weltmeister war Kapitän Uwe Gensheimer in Leon mit fünf Toren bester deutscher Werfer.
"Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir verloren haben. Wir haben aber eine sehr gute Abwehr gespielt", sagte Sigurdsson, während DHB-Vizepräsident Bob Hanning erklärte: "Solche Spiele brauchen wir für unsere Entwicklung."
Die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) hat trotz der ersten Niederlage im vierten Qualifikationsspiel gute Chancen, das EM-Ticket in den beiden abschließenden Spielen beim punktlosen Schlusslicht Finnland (10. Juni) und vier Tage später gegen Österreich (4:4) zu lösen. Die ersten beiden Teams jeder Gruppe sind im Januar in Polen mit dabei.
Im Gegensatz zum ersten Vergleich mit Spanien verzichtete Sigurdsson auf Torhüter Silvio Heinevetter und Rückraumspieler Stefan Kneer und berief Schlussmann Andreas Wolf und Simon Ernst in seinen 16er-Kader. "Es wird eine schwierige Situation in Leon. Es herrscht dort eine heiße Atmosphäre", hatte der Isländer vor dem Spiel gewarnt.
Spaniens Abwehr zu mächtig
Sein Team kam aber gut ins Spiel. In der Abwehr spielten die Gäste aggressiv, Wolf bot zudem im ersten Durchgang eine starke Leistung. Rechtsaußen Patrick Groetzki sorgte nach einem Tempogegenstoß für die erste deutsche Führung (5:4/16. Minute).
Allerdings tat sich der WM-Siebte gegen die massive spanische Abwehr schwer und scheiterte immer wieder am spanischen Schlussmann Arpad Sterbik. So ging die DHB-Auswahl trotz einer zwischenzeitlichen 7:5-Führung (21.) mit einem Drei-Tore-Rückstand in die Halbzeitpause.
Nach dem Wechsel tat sich der Weltmeister von 2007 weiterhin schwer, Lücken in die Deckung der Gastgeber zu reißen. Zudem war die Chancenverwertung wie schon im ersten Durchgang schwach. Steffen Weinhold vom deutschen Rekordmeister THW Kiel war bis zur 40. Minute der einzige deutsche Rückraumspieler, der getroffen hatte. Die am Mittwoch in Mannheim noch so stark auftrumpfenden Niclas Pieczkowski (25) und Paul Drux (20) setzten diesmal kaum Akzente.
Spanien nutzte die Schwächen der DHB-Auswahl aus, ohne dabei zu glänzen. Nach 43 Minuten hatten sich die Iberer einen 18:14-Vorsprung erarbeitet. Sigurdsson versuchte durch einige Wechsel das Spiel noch einmal zu drehen, doch leichte Ballverluste seiner Mannschaft ermöglichten den Spaniern immer wieder einfache Tore.