Der Deutsche Handballbund (DHB) hofft allerdings noch auf eine Wildcard des Weltverbandes IHF, die bereits den deutschen Männern die Teilnahme an der WM im Januar dieses Jahres in Katar ermöglicht hatte. Gerüchten zufolge steht bereits seit einiger Zeit fest, dass eine der beiden IHF-Wildcards für den Verlierer der Play-offs zwischen Deutschland und Russland reserviert ist.
Unabhängig davon blieb die deutsche Mannschaft gegen Russland vor allem in der ersten Hälfte erneut den Nachweis ihrer Klasse schuldig. Von der enorm aggressiven russischen Abwehr ließen sich die deutschen Spielerinnen zunehmend einschüchtern, auf der anderen Seite erlaubte die deutsche Deckung hauptsächlich zwischen dem Mittelblock und halblinks den Gastgeberinnen viele Tore.
"Wir sind einfach nur sprachlos und niedergeschlagen", sagte DHB-Vizepräsident und Delegationsleiter Georg Clarke in Astrachan: "Knackpunkt war, dass wir in der zweiten Halbzeit, als wir unsere beste Phase hatten, einfach das Führungstor nicht gemacht haben. Die Chance war da."
Letzte Hoffnung Wildcard
Erst in der zweiten Hälfte stabilisierte sich das deutsche Spiel, aus einer sicherer werdenden Abwehr heraus entwickelten sich einige erfolgreiche Spielzüge. Vor allem Anne Hubinger, für die wiederum völlig indisponierte Susann Müller auf halbrechts ins Spiel gekommen, sowie Kim Naidzinavicius auf halblinks und auf Mitte brachten Dynamik und frischen Wind ins deutsche Spiel.
Am Ende blieben dann aber zu viele Chancen ungenutzt, wurden zu viele Fehler gemacht, um auf sportlichem Wege die WM doch noch aus eigener Kraft zu erreichen. Eine Entscheidung der IHF über die Vergabe der Wildcards wird in den nächsten vier Wochen erwartet.
Beste deutsche Werferinnen waren Linkshänderin Anne Hubinger vom HC Leipzig und Kreisläuferin Anja Althaus (Vardar Skopje) mit jeweils vier Toren.