In Stuttgart erwischte die DHB-Auswahl einen schlechten Start. Der Abwehr fehlte jegliche Aggressivität, weshalb Island zu leichten Toren kam, nach elf Minuten mit 8:6 führte und Prokop seine erste Auszeit nahm.
Die Worte des Bundestrainers zeigten Wirkung. Fortan packten die Bad Boys energischer zu, wobei der erst vor wenigen Tagen für den verletzten Niclas Pieczkowski zum Team gestoßene Leipziger Maximilian Janke im Mittelblock in seinem ersten Länderspiel eine sehr gute Figur machte. Nach einem 13:4-Lauf ging das DHB-Team, das nun auch im Angriff mit mehr Tempo agierte, mit einer deutlichen 19:12-Führung in die Kabine.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit rückte Silvio Heinevetter für Andreas Wolff zwischen die Pfosten. Der Berliner war im Gegensatz zu Wolff, der sich nach anfänglichen Schwierigkeiten steigerte, von der ersten Sekunde an gut im Spiel und zeigte mehrere starke Paraden.
Das deutsche Team, bei dem bis auf Marian Michalczik alle Spieler zum Einsatz kamen, hatte die Partie auch im zweiten Durchgang im Griff, der Sieg geriet zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr. Etwas Aufregung gab es lediglich noch einmal in der 42. Minute, als Steffen Weinhold Aron Palmarsson mit der Hand im Gesicht traf und dafür die Rote Karte sah.
Die Daten zum Spiel
Anfangsformation DHB: Wolff - Gensheimer, Kühn, Weber, Weinhold, Reichmann, Pekeler
Torschützen Deutschland: Gensheimer (7 - 5 von 6 Siebenmeter), Kühn (6), Fäth, Häfner, Wiede (alle 3), Reichmann, Pekeler, Weber, Kohlbacher, Drux, Wiencek (alle 2), Weinhold, Heinevetter (alle 1)
Torschützen Island: Gudmundsson (7), Sigurdsson (5 - 0 von 1 Siebenmeter), Palmarsson (5), Arnarsson (4), Gunnarsson (4 - 1 von 2 Siebenmeter), Hallgrimsson (2), Magnusson, Smarson (beide 1)
Der Star des Spiels: Kai Häfner
Mit seiner Hereinnahme nach 20 Minuten kam deutlich mehr Offensiv-Power ins deutsche Spiel. Der Rückraumspieler aus Hannover erzielte zwar "nur" drei Tore, sorgte mit mehreren herausragenden Pässen allerdings für absolute Highlights. In den letzten 20 Minuten kam Häfner dann nicht mehr zum Einsatz.
Der Flop des Spiels: Kari Kristjansson
Islands Kreisläufer erwischte einen gebrauchten Tag. Kristjansson war nicht nur im Abschluss völlig harmlos. Er verstand es auch zu keinem Zeitpunkt, für seine Mitspieler Lücken zu reißen.
Die Reaktionen
Christian Prokop (Bundestrainer): "Die ersten elf Minuten haben wir keinen Zugriff bekommen. Nach der Anfangs-Schläfrigkeit spielten wir aggressiver und konnten uns absetzen. Das war für uns unter dem Strich ein sehr guter Test. Besonders gut hat mir gefallen, dass wir im Angriff relativ konstant auf sehr hohem Niveau agiert haben."
Geir Sveinsson (Trainer Island): "Ich gratuliere Deutschland zu einem verdienten Sieg. Mit den ersten zehn, 20 Minuten können wir zufrieden sein. Ansonsten haben wir es nicht geschafft, den deutschen Angriff zu stoppen. Deutschland hat das sehr gut gemacht."