"Monster" im Wartestand: Warum es für Joao Palhinha beim FC Bayern München bisher nicht läuft

Zahlreiche Spieler des FC Bayern werden mit Erfolgserlebnissen von ihren Länderspielreisen nach München zurückkehren: Jamal Musiala zeigte beim 5:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn eine absolute Gala-Vorstellung, Aleksandar Pavlovic gelang sein erstes Länderspieltor, Konrad Laimer traf für Österreich und Michael Olise feierte sein Debüt in der französischen A-Nationalmannschaft.

Durchwachsen lief es unterdessen für Joao Palhinha: Bei der EM (Viertelfinal-Aus gegen Frankreich) noch Stammspieler in der portugiesischen Nationalmannschaft, reichte es bei den beiden Siegen in der Nations League nur zu insgesamt 45 Minuten.

Gegen Kroatien bekam auf der Sechs Paris Saint-Germains Vitinha den Vorzug, gegen Schottland musste Palhinha beim Stand von 0:1 bereits zur Pause für Routinier Ruben Neves weichen. Nach dem Seitenwechsel drehte Portugal die Partie. Damit setzte sich Palhinhas durchwachsener Start in die neue Saison fort.

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FC Bayern München: Bisher bildeten Kimmich und Pavlovic die Doppelsechs

Nach dem dramatisch gescheiterten Transfer im vergangenen Sommer landete Palhinha diesen Juli mit einem Jahr Verspätung doch noch in München. 51 Millionen Euro zahlte der FC Bayern für den 29-Jährigen an den FC Fulham. Teurer waren in der Klub-Geschichte nur Harry Kane, Lucas Hernandez, Matthijs de Ligt sowie Olise, der zweite prominente Zugang der abgelaufenen Transferphase.

Trotz der hohen Investition fristet Palhinha beim FC Bayern bisher aber ein Schattendasein: In den drei Pflichtspielen reichte es nur zu zwei Einwechslungen und 29 von 270 Spielminuten. Auf seiner Paradeposition im defensiven Mittelfeld bekamen stets Joshua Kimmich und Aleksandar Pavlovic den Vorzug.

Unter Thomas Tuchel wie in der Nationalmannschaft noch nach rechts hinten verschoben, plant der neue Trainer Vincent Kompany mit Kimmich auf dessen Lieblingsposition in der Mittelfeldzentrale. Platz ist auf der Doppelsechs demzufolge nur noch für einen weiteren Spieler - bisher nimmt ihn mit Pavlovic die Entdeckung der Vorsaison ein. Das Duo gefiel im Zusammenspiel, alle drei Partien wurden gewonnen, Kompany hat aktuell keinen Grund für Umstellungen. Auch Konrad Laimer und Leon Goretzka sind außen vor.

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Leverkusen, Aston Villa und Barcelona: Joao Palhinhas erste große Momente?

Palhinha präsentierte sich nach seinen beiden Einwechslungen immerhin engagiert und passsicher. Gegen den SC Freiburg leitete er mit einer Seitenverlagerung das Tor von Thomas Müller ein, verschuldete wenig später aber den (vergebenen) Handelfmeter.

Verpflichtet wurde er ohnehin eher nicht für Spiele gegen nominell klar unterlegene Mannschaften wie die bisherigen Gegner SSV Ulm, VfL Wolfsburg oder SC Freiburg. Sondern eher für Duelle mit Real Madrid, Paris Saint-Germain oder Manchester City, in denen es Druckwellen von offensivstarken, dominanten Star-Ensembles abzuwehren gilt. Palhinhas Stärken liegen schließlich im Verteidigen, nicht im Angreifen.

Nach der Länderspielphase warten mit Holstein Kiel, Dinamo Zagreb und Werder Bremen zunächst drei weitere Außenseiter. Palhinhas erste große Momente könnten dann bei den Duellen mit Double-Sieger Bayer Leverkusen (28. September) und in der Champions League mit Aston Villa (2. Oktober) und dem FC Barcelona (23. Oktober) erfolgen.

Wenn schon nicht in den Spielen, dann scheint Palhinha beim FC Bayern bisher zumindest in den Trainingseinheiten nachhaltig Eindruck hinterlassen zu haben. "Er ist ein Monster im defensiven Mittelfeld", lobte Harry Kane. "Er packt an, er fängt ab und liest das Spiel wirklich gut. Er ist eine großartige Ergänzung für uns."

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