Ruf jetzt Saudi-Arabien nach dem Aus bei der Roma? Das sind die Optionen von José Mourinho

Von Mark Doyle und Patrik Eisenacher
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José Mourinho ist erst am Dienstag in der italienischen Hauptstadt entlassen worden. Seine Auszeit dürfte aber nicht lange dauern.

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José Mourinho ist wieder arbeitslos. Obwohl er die Roma in seiner ersten Saison in der Conference League zum Titel geführt hat, wurde der Portugiese nach einer katastrophalen Serie, die die Giallorossi auf den neunten Platz der Serie A geführt hat, entlassen. Auch wegen seines beschämenden Verhaltens.

Die offensichtliche Frage ist nun, wie es mit "The Special One" weitergeht. Sein Ruf als erstklassiger Trainer hat in den letzten zehn Jahren Schaden genommen, aber an Angeboten wird es ihm wohl nicht mangeln. Er besitzt eine bemerkenswerte Fähigkeit, eine starke Mentalität nach innen zu schaffen und die Fans in einen Rausch zu versetzen.

Auch wenn sich die Dinge hinter den Kulissen des Stadio Olimpico zum Schlechten gewendet haben, so hat er doch eine unglaubliche Bindung zu den Roma-Fans aufgebaut. Außerdem ist er nach wie vor ein Hingucker und zieht die Medien an. Wie kein anderer Trainer sorgt er für Kontroversen - gerade das macht ihn für den ein oder anderen Verein interessant.

Vor diesem Hintergrund stellt SPOX einige Vereine - und Länder - vor, die bereit sein könnten, ein Risiko für eine der umstrittensten, aber erfolgreichsten Persönlichkeiten im Fußball einzugehen ...

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FC Barcelona

Mourinho hatte mehrere Anhänger im Vorstand des FC Barcelona, als er 2008 zum ersten Mal für den Posten im Camp Nou im Gespräch war. Präsident Joan Laporta entschied sich jedoch für Pep Guardiola, weil er der von Johan Cruyff inspirierten Fußballphilosophie des Vereins treu bleiben wollte. Ähnlich verhielt es sich, als Mourinho sechs Jahre später erneut mit dem Posten in Verbindung gebracht wurde: Der pragmatische Portugiese ist nach wie vor völlig ungeeignet für Barças bevorzugten Spielstil.

Xavi, der in der Tradition des katalanischen Klubs verwurzelt ist, steht jedoch unter starkem Druck, da die Blaugrana in der Liga auf den vierten Platz abgerutscht sind und gerade im Finale des spanischen Superpokals vom erbitterten Rivalen Real Madrid 4:1 abgeschlachtet wurden - für Real coachte Mourinho zudem einst.

Darüber hinaus ist die finanzielle Situation von Barça nach wie vor katastrophal. In den letzten Spielzeiten wurde viel Geld ausgegeben, in der Hoffnung, dass kurzfristige Erfolge die langfristige Zukunft des Vereins sichern. Allein aus diesem Grund ist eine Annäherung an den 'Interpreten' nicht auszuschließen. Es würde absolut gegen alles verstoßen, wofür Barcelona angeblich steht. Aber sie haben es sich zur Gewohnheit gemacht, sich in den letzten Jahren zu verkaufen. Der an den Hebeln sitzende Laporta könnte wieder einmal entscheiden, dass verzweifelte Zeiten nach verzweifelten Maßnahmen verlangen.

Dorival Junior, Brasilien
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Brasilien

Der brasilianische Fußballverband (CBF) kann sich im Moment einfach nicht fangen. Hätte man noch eine Woche gewartet, hätte man Mourinho sofort verpflichten können. Das hätte die Enttäuschung der Absage von Carlo Ancelotti, der bei Real Madrid bleibt, ordentlich vermindert.

Dorival Junior hat die Nachfolge von Fernando Diniz angetreten, der nach einem schlechten Start in die WM-Qualifikation als Interimstrainer entlassen wurde, und hat einen Vertrag bis Dezember 2026. Doch Mourinhos Hoffnungen, das brasilianische Nationalteam zu leiten, sind noch nicht endgültig dahin.

Sollte es dem ehemaligen Trainer von São Paulo jedoch nicht gelingen, die Talfahrt der Seleção zu stoppen und bei der Copa América 2024 zu scheitern, könnte sich der CBF leicht dazu entschließen, sich an Mourinho zu wenden - den Berichten zufolge hatte er vor dem ganzen Drama mit Diniz und Ancelotti sein Interesse an der Stelle bekundet.

Erik ten Hag
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Manchester United

Erik ten Hag lächelte, als er Sir Jim Ratcliffe erstmals traf. Der Trainer sagte, er habe lange und produktive Gespräche mit dem neuen Investor von Manchester United geführt, der den Fußballbetrieb im Old Trafford umkrempeln wird. Dennoch ist klar, dass der Job des Niederländers auf dem Spiel steht. Da United in der Premier League auf Platz sieben liegt und bereits aus Europa ausgeschieden ist. Wenn sich die Lage nicht bis spätestens zum Saisonende bessert, muss ten Hag gehen.

Daher werden in der Presse bereits mehrere Manager als mögliche Nachfolger gehandelt. Mourinho gehörte bisher nicht dazu. Eine Rückkehr zu United scheint angesichts des schlechten Abschneidens beim letzten Mal immer noch sehr unwahrscheinlich.

Aber Mourinhos Amtszeit wurde durch die anschließenden Probleme von United in ein anderes Licht gerückt, denn es wurde überdeutlich, dass es in Old Trafford tief verwurzelte Probleme gibt, die bis zum Rücktritt von Sir Alex Ferguson zurückreichen und sich in den letzten Jahren noch verschlimmert haben.

Der Portugiese hat auch immer behauptet, dass sein zweiter Platz mit United in der Saison 2017/18 unter diesen Umständen eine seiner größten Leistungen als Trainer war. Er könnte durchaus versucht sein, diese Leistung zu verbessern, indem er in der neuen Ära in Old Trafford eine zentrale Rolle spielt.

Ob Ratcliffe allerdings wirklich bereit wäre, einem solch brisanten Charakter sein Vertrauen zu schenken, steht auf einem anderen Blatt.

Mauricio Pochettino.
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FC Chelsea

Der Chelsea-Vorsitzende Todd Boehly liebt es, ein Statement zu setzen - auch wenn es wenig Sinn machen würde. Abgesehen von den lächerlichen Ablösesummen und den lächerlichen Achtjahresverträgen hat der US-Amerikaner sogar versucht, dem ehemaligen Trainer Thomas Tuchel einen gewissen Cristiano Ronaldo aufzudrängen.

Es ist also durchaus möglich, dass der Vorstand der Blues versucht, Mourinho für eine dritte Amtszeit an die Stamford Bridge zu holen, wenn er sich dazu entschließt, Mauricio Pochettino zu entlassen. Dieser steht mit einem Kader, der deutlich über eine Milliarde Euro gekostet hat, auf dem neunten Platz der Premier League. Mourinho würde deutlich mehr Sinn machen, als Frank Lampard wieder einzustellen!

Chelsea wird zudem immer einen Platz im Herzen des Portugiesen haben - dieser hätte in Rom zudem gerne die finanziellen Mittel gehabt, die Pochettino zur Verfügung stehen. Aber vielleicht ahnen alle Beteiligten, dass dies ein unüberlegter Rückschritt wäre.

Aurelio De Laurentiis, SSC Neapel, Napoli
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SSC Neapel

SSC-Präsident Aurelio De Laurentiis hat sich bei den Fans dafür entschuldigt, dass er eine Mannschaft, die den Titel gewonnen hat und die den italienischen Fußball auf Jahre hinaus dominieren könnte, völlig zerstört hat. Nach dem Zerwürfnis mit dem ehemaligen Trainer Luciano Spalletti und der katastrophalen Entscheidung, ihn durch Rudi Garcia zu ersetzen, ist der Meister der letzten Saison in großer Gefahr, unter Interimstrainer Walter Mazzarri (eine weitere bizarre Wahl!) nicht unter die ersten vier zu kommen.

Egal was passiert, Napoli wird spätestens am Ende der Saison einen neuen Trainer suchen - und Mourinho könnte durchaus versucht sein, einen Verein zu übernehmen, der mit noch leidenschaftlicheren Fans als die Roma gesegnet ist, vor allem wenn er sicher sein kann, dass weder Victor Osimhen noch Khvicha Kvaratskhelia im Sommer verkauft werden.

In diesem Sinne würde diese Ernennung sehr viel Sinn ergeben. De Laurentiis und Mourinho haben jedoch beide ein großes Ego - ist das Stadio Diego Armando Maradona wirklich groß genug für beide?

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England

Unabhängig davon, was bei der Euro 2024 passiert, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich England im Sommer 2024 nach einem neuen Trainer umsehen wird. Sollten die Three Lions ihre Titel-Durststrecke beenden, wäre das die perfekte Möglichkeit für Gareth Southgate, seine achtjährige Amtszeit zu beenden. Sollte England unter seiner Führung erneut scheitern, wird er wohl endlich gehen müssen. In diesem Fall wäre Mourinho sicherlich versucht, seinen Hut in den Ring zu werfen. Denn die Chance, die Nachfolge eines solchen Versagensspezialisten anzutreten, wäre zu gut, um sie sich entgehen zu lassen.

Auch der englische Fußballverband (FA) würde ihn wohl ernsthaft in Betracht ziehen. Erinnern wir uns: Mourinho wurde bereits 2007 für die Nationalmannschaft vorgeschlagen, und obwohl sein Ansehen seither stark gesunken ist, hat er in England immer noch viele Bewunderer.

Der Spielstil könnte jedoch nicht sehr ansprechend sein. Für eine Nation, die seit 1966 keine große Trophäe mehr gewonnen hat, könnte die Verpflichtung eines bewährten Gewinners wie Mourinho, der den englischen Fußball in- und auswendig kennt, durchaus als notwendiges Übel angesehen werden.

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Newcastle United

Wie schnell sich die Dinge im Fußball ändern können! Vor weniger als sechs Monaten wurde Eddie Howe noch für seine großartige Arbeit gelobt, mit der er Newcastle zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten für die Champions League qualifizierte. Jetzt droht ihm nach einer schockierenden Serie der Rausschmiss.

Newcastle belegte in seiner Champions-League-Gruppe mit nur einem Sieg den letzten Platz und rutschte mit sechs Niederlagen in den letzten sieben Premier-League-Spielen auf Platz zehn ab. Verletzungen waren ein Problem, aber angesichts des Reichtums der Klubbesitzer und der hohen Ausgaben für Howes Kader ist Mitgefühl Mangelware.

Es überrascht daher nicht im Geringsten, dass Mourinhos Name im Gespräch ist. Er verfügt über die Art von Profil, die Newcastles saudi-arabische Geldgeber, der Public Investment Fund (PIF), absolut zu schätzen wissen. Auch wenn die Magpies Probleme mit dem Financial Fair Play (FFP) haben, würde Mourinho die Chance ergreifen, wieder für einen finanzstarken Klub zu arbeiten, der ihm eine hervorragende Gelegenheit bieten würde, seinen Ruf wiederherzustellen.

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Saudi-Arabien

Ein Verein aus Saudi-Arabien ist mit großem Abstand das wahrscheinlichste Ziel. Wir wissen bereits, dass Mourinho im vergangenen Sommer ein lukratives Angebot von einem Verein aus der saudischen Profiliga erhalten hatte. Und es käme sehr unerwartet, wenn er nicht schon ein weiteres erhalten hätte.

Mourinho wird natürlich auch überlegen, ob eine andere Station nicht mehr Sinn ergibt und mehr Ansehen bringt. Aber er hat immer gesagt, dass er sich vorstellen kann, eines Tages in Saudi-Arabien zu arbeiten - und er gibt zu, dass ihn die Aussicht, die AFC Champions League zu gewinnen, reizt.

"Die Türen in Saudi-Arabien stehen mir immer offen", sagte er im Oktober 2023 gegenüber MBC Egypt TV. "Ich möchte die Entwicklung dort spüren. Cristiano [Ronaldo] war der Erste, der dorthin ging und sofort eine andere Perspektive bot. Die Spieler dachten zunächst, es sei eine Ein-Mann-Show, aber im Sommer (2023) haben sie gemerkt, dass sich wirklich alles ändert. Viele Spieler, nicht nur in der letzten Phase ihrer Karriere, sondern auch einige Spieler in den besten Jahren ihrer Karriere, kommen, weil der Wettbewerb gut ist."

Mourinho wird in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten vielleicht anspruchsvollere Angebote erhalten, aber sicher kein lukrativeres. Saudi-Arabien würde nur zu gerne Ronaldo und Mourinho in der heimischen Liga bei Al-Nassr wieder vereinen.