Generalprobe gelungen, Härtetest bestanden: Zwei Wochen vor Beginn der Hockey-Europameisterschaften in Mönchenladbach (20. bis 28. August) strotzen die deutschen Männer geradezu vor Selbstvertrauen. "Ja, wir wollen Europameister werden!", sagte Bundestrainer Markus Weise.
Zuvor hatte seine Mannschaft am Donnerstag in Mönchengladbach im letzten Testspiel vor der Heim-EM einen überzeugenden 3:2-Sieg gegen England eingefahren. Es war der zweite Erfolg gegen den Europameister innerhalb von drei Tagen, bereits am Dienstag hatte sich Olympiasieger Deutschland mit 4:2 durchgesetzt.
Fuchs mit zwei Toren Matchwinner
Wie schon im ersten Aufeinandertreffen drehte die DHB-Auswahl einen 1:2-Pausenrückstand in einen Sieg. Aus einem starken Team stach im zweiten Durchgang insbesondere Youngster Florian Fuchs heraus, der 19 Jahre alte Offensivspieler vom UHC Hamburg avancierte mit zwei Toren zum Matchwinner.
"Wir haben das Spiel aufgrund einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit erneut drehen können. Ich bin mit dem Lehrgang und den beiden Testspielen sehr zufrieden", sagte Weise und ergänzte: "Wir gehen mit viel Selbstvertrauen in die Europameisterschaft."
Witthaus: "Wollen den Titel"
Auch Rekordnationalspieler Matthias Witthaus plant den maximalen Erfolg: "Wer uns kennt, der weiß, dass die Deutschen dann auch den Titel wollen." Der Routinier vom Mannheimer HC, der bereits 334-mal das deutsche Trikot trug, will mit dem EM-Titel gleichzeitig das Ticket für die Olympischen Spiele 2012 in London buchen. "Wenn wir es denn schaffen, wird es mein letztes Turnier. Es ist das große Ziel, da noch mal hinzukommen", sagte der 28-Jährige.
Auf dem Weg zum EM-Titel müssen sich die deutschen Männer zunächst in der Gruppe A gegen Belgien (20. August), den Olympiazweiten Spanien (22. August) und Russland (24. August) behaupten. Der Einzug ins Halbfinale ist das Minimalziel: Die drei besten Teams neben Olympia-Gastgeber England sind direkt für die Sommerspiele in London qualifiziert.
Im Mönchengladbacher Hockeypark, wo Deutschland zuletzt 2006 den WM-Titel gewann, setzt der Bundestrainer auf den Heimvorteil. "Wir wollen die Zuschauer mit unseren Leistungen für uns gewinnen. Wenn uns das gelingt, dann können wir umgekehrt auch von der Stimmung profitieren", sagte Weise.