Boll im Anti-Doping-Kampf für GPS-Empfänger

SID
Europameister Timo Boll sprach sich im Kampf gegen Doping für die umstrittenen GPS-Empfänger aus
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Der 15-malige Tischtennis-Europameister Timo Boll hat sich in der Debatte um Datenschutz bei Dopingkontrollen für ein einfacheres Verfahren ausgesprochen.

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Er habe "grundsätzlich kein Problem damit mitzuteilen, wo ich mich aufhalte." Für ihn sei vielmehr der große Aufwand ein Problem. Boll schlug in einem Gespräch mit dem "Deutschlandfunk" vor: "Ich finde es einfach schwierig, das immer ins System einzutragen. Ich würde viel lieber zum Beispiel einen GPS-Empfänger mitnehmen, der einfach automatisch mitteilte, wo man ist."

Nach den aktuellen Regeln im Anti-Doping-Kampf müssen Athleten ihren Aufenthaltsort bis zu drei Monaten im Voraus angeben (Whereabouts). Viele Sportler und auch die Basketball-Spielerinitiative SP.IN wehren sich seit Monaten dagegen.

"Athleten stärker in Problemlösung einbeziehen"

SP.IN-Generalsekretär Jochen Baer-Hoffmann begrüßte Bolls Vorstoß grundsätzlich und sagte dem "Sport-Informations-Dienst": "Dieser Vorschlag müsste auf seine Machbarkeit und Sicherheit geprüft werden." Bolls Idee ist für Baer-Hoffmann zudem ein weiteres Indiz dafür, "dass man Athleten stärker in die Problemlösung einbeziehen müsste".

Die lückenlose Bekanntgabe von Aufenthaltsorten über einen Zeitraum von drei Monaten ist verschiedenen Datenschützern im Lande ein Dorn im Auge. Boll meinte dazu, wer Profisportler werden wolle, der müsse so etwas einfach preisgeben.

Gefahr gesperrt zu werden

Das aktuelle System berge aber die Gefahr, wenn man einfach zwei- dreimal vergesse, sich einzutragen, "dass man dann gesperrt wird und somit eigentlich seine Karriere beendet ist".

Obwohl er nicht glaube, dass im Tischtennis gedopt wird, sei es wichtig, dass man kontrolliert werde. Er sei ein großer Befürworter des Anti-Doping-Kampfes, so Boll weiter. Erst in der vergangenen Woche hatte sich der Sportausschuss des Deutschen Bundestages mit dem Konflikt befasst.

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