"Walter Schneeloch und Christa Thiel haben dies signalisiert", erklärte Interimspräsident Hans-Peter Krämer. Bevor sie eine mögliche Kandidatur offiziell machen, wollen beide ein geordnetes Verfahren abwarten zur Wahl des Bach-Nachfolgers am 7. Dezember bei der DOSB-Mitgliederversammlung in Wiesbaden. Bach war am 10. September als erster Deutscher zum Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees gewählt worden und daraufhin sechs Tage später als DOSB-Chef zurückgetreten.
Entgegen anderslautender Meldungen gibt es laut Krämer keine Absprache im DOSB-Präsidium, dass der künftige Präsident aus dem internen Kreis kommen müsse. "Das bleibt völlig offen", sagt Krämer angesichts der Tatsache, dass offenbar auch Willi Lemke Interesse an der Bach-Nachfolge hat. Der frühere Manager und derzeitige Aufsichtsratsvorsitzende des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen, zugleich UN-Sonderbotschafter für Sport, hatte bereits vor zwei Wochen dem "Sport-Informations-Dienst" gesagt, derzeit beziehe er zu diesen Spekulationen keine Stellung, angesichts der Wichtigkeit des Amtes gebühre es sich nicht, sich schon jetzt an der Nachfolgedebatte zu beteiligen.
Auch Lemke mit Interesse
Bei Sport Bild machte Lemke nun erneut deutlich, dass er mit dieser Position liebäugelt, hielt sich aber weiter mit konkreten Erklärungen zurück: "Es obliegt ganz allein der Verantwortung der gewählten Gremien des DOSB, die Nachfolge-Frage zu diskutieren und zu entscheiden. Dazu gibt es in den nächsten Wochen genug Gelegenheiten."
Die nächste Sitzung steht am Montag in München an, wo die 62 DOSB-Fachverbände, 16 Landessportbünde und 20 Verbände mit besonderen Aufgaben tagen. Sie werden dort wahrscheinlich ein Votum für eine weitere deutsche Bewerbung um Winterspiele für 2022 abgeben.
Krämer sagt hinsichtlich der Personaldiskussion: "Wir werden in München alle Namen begutachten, die auf dem Tisch sind", und stellt fest, dass einige gehandelte Kandidaten schon deshalb ausscheiden würden, weil sie noch zu jung und wirtschaftlich noch nicht unabhängig seien: "Es ist ein Ehrenamt, bei dem monatlich allenfalls eine Aufwandsentschädigung bis zu 250 Euro gezahlt wird."
Krämer hofft, über den Bach-Nachfolger "Klarheit zu haben bis zur nächsten Präsidiumssitzung am 27./28. Oktober in Frankfurt."