Andy Smith (ENG) - Steve Brown (ENG) 3:1 (1:3, 3:1, 3:2, 3:0)
Der an 27 gesetzte Smith erwischte einen demoralisierenden Start. Gleich im ersten Leg vergab er beim Finish acht Doubles, nachdem er zuvor deutlich vorne gelegen hatte. Brown wirkte im ersten Satz davon beflügelt und schloss das letzte Leg mit einem sehr starken 11-Darter ab, so dass erstmals Stimmung aufkam im Alexandra Palace.
Endgültig zum Kochen brachte Brown die Arena dann aber im dritten Satz. Nachdem sich Smith von seinem Schock erholt hatte, holte er sich den zweiten Satz und lag im dritten bereits mit 2:1 vorne als Underdog Brown beinahe einen 9-Darter hinlegte. Er scheiterte nur an der Doppel-12. Im entscheidenden Leg entschied Smith dann trotzdem eiskalt den dritten Satz für sich.
Im dritten Satz herrschten dann klare Verhältnisse. Smith zog sein Spiel durch und Brown wurde immer wieder zur Verhängnis, dass er zu inkonstant spielte. Mit 84,89 warf er sogar die höhere Average und warf achtmal die 180, Smith schaffte das nur ein einziges Mal. Dafür warf er aber mehr als doppelt so viele 100er (30) und ließ sich vom schwachen Start nicht unterkriegen.
Morihiro Hashimoto (JPN) - Paul Lim (SIN) 4:2 Legs
In einem der beiden noch übrig gebliebenen Vorrunden-Partien trafen zwei asiatische Vertreter aufeinander. Der Singapurianer Lim, der den älteren Darts-Anhängern noch mit seinem legendären 9-Darter gegen Jack McKenna bei den Weltmeisterschaften 1990 bekannt sein könnte, wirkte wie ein abgezockter 59-jähriger Dartspieler so wirkt: Sehr abgeklärt und ruhig.
Allerdings war Lim, der unter den Klängen von Psys "Gangnam Style" einmarschierte im Spielverlauf dann auch der deutlich unterlegene Spieler gegen den Japaner Morihiro Hashimoto. "The Ogre" zog sein Spiel konstant durch und stand am Ende bei einer soliden Average von 84,26. Zudem machte er mit einem 131er-Finish auf sich aufmerksam und durfte sich auf ein Erstrundenmatch gegen Michael Smith noch am selben Abend freuen.
Justin Pipe (ENG) - Arron Monk (ENG) 3:0 (3:1, 3:1, 3:1)
Kurz nach den beiden coolen Asiaten standen sich wieder zwei echte Engländer gegenüber. Dabei brachten Pipe und Monk den Saal aber nicht wirklich in Stimmung, viel zu schwach war die Leistung der beiden. Pipe, der wohl so langsam wirft wie kein anderer Spieler im Darts-Zirkus, zeigte eine durchschnittliche Leistung.
Die reichte dem an Nummer 12 gesetzten Engländer gegen Arron Monk, der nur beim Bizeps-Zeigen vor Spielbeginn glänzte. Mit einem 3-Dart-Average unterhalb der 80 hätte er auch das Vorrundenspiel zuvor verloren. So strich er bei seiner dritten Teilnahme sang- und klanglos die Segel.
Michael Smith (ENG) - Morihiro Hashimoto (JPN) 3:1 (1:3, 3:2, 3:2, 3:0)
Der Japaner legte war vom nur eine Stunde vorher errungenen Sieg beflügelt und zeigte keine Anzeichen von Müdigkeit, wobei die Kondition beim Darts zugegebenermaßen auch nicht von allerhöchster Bedeutung ist. Hashimoto jedenfalls ließ Favorit Smith etwas verdutzt zurück, als er mit 3:1 durch den ersten Satz pflügte. Relativ schnell verlor "The Ogre" aber den Rhythmus und Smith wurde stärker.
Der Engländer holte sich die nächsten beiden Sätze. Im vierten Durchgang ging es dann etwas zäh zur Sache. Ausschlaggebend für Smith Sieg war dann wohl das atemberaubende 28-Dart-Leg bei 2:1-Satz und 1:0-Leg-Führung. Hashimoto verpasste dabei etliche Male die Doppel-1 und auch Smith vergab immer wieder. Beide wollten einfach nicht finishen.
Irgendwie schaffe es Smith dann aber doch, seinen Pfeil in die Doppel-1 zu schießen. Mit einem geschmeidig nachgelegten 25-Dart-Leg entschied er dann ein Spiel, das im letzten Satz nichts mehr mit einer Weltmeisterschaft zu tun hatte.
Adrian Lewis (ENG) - Dennis Smith (ENG) 3:0 (3:0, 3:0, 3:0)
Mit Dennis Smith stand bereits der dritte Smith an diesem Abend an der Scheibe. Verwandt oder verschwägert ist er nicht mit den Herren Michael und Andy, die ihre Spiele jeweils souverän gewannen. Dass die Smith-Festspiele bei der Darts-WM nicht durch Dennis Smith weiter bereichert werden, lag daran, dass Dennis gegen Adrian Lewis ranmusste. Den Adrian Lewis, den alle Experten auf dem Zettel der WM-Favoriten ganz weit oben haben.
Damit sich an dieser Vormachtstellung auch nichts änderte, fegte Lewis nur so über seinen völlig überforderten Kontrahenten hinweg. Smith Average von 80,89 war auch nicht schlechter als der der meisten Spieler heute Abend, doch gegen den überragenden Doppel-Champ hatte er wenig auszusetzen. Lewis beendete seinen ersten Satz mit einer Average von jenseits der 100 und ließ auch im Anschluss keine Zweifel am Sieg aufkommen.
Vier 180er später war Lewis, der auch stark finishte (42,86 Prozent Check-Out-Quote), ohne einen einzigen Leg-Verlust bereits in der nächsten Runde, in der nun der Niederländer mit dem schönen Namen Vincent van der Voort wartet.
Der SPOX-Favoritencheck zur Darts-WM