Haug trotzt dem Eiswasser

SID
Anne Haug belegte beim Rennen in Kapstadt den sechsten Rang
© getty

Anne Haug war völlig platt. Erst hatte sich Deutschlands beste Triathletin im eiskalten Wasser von Kapstadt verausgabt, zum Abschluss auch beim Laufen alle Reserven ausgeschöpft. Dass im zweiten Rennen der WM-Serie dann doch "nur" ein sechster Rang heraussprang, ärgerte die 31-Jährige zumindest ein bisschen.

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"Ich habe alles gegeben. Jetzt ist es Platz sechs geworden, damit muss ich nun zufrieden sein. Die Führungsgruppe ist wirklich hart gefahren und hat gut zusammengearbeitet", sagte Haug nach dem Rennen.

Waren es bei ihrem starken zweiten Platz zum Saisonauftakt in Auckland noch Schwächen im Schwimmen gewesen, die einen möglichen Triumph verhindert hatten, durchquerte in Südafrika das Radfahren sämtliche Siegespläne der Bayreutherin. "Auf dem Rad habe ich viel probiert, wir sind aber an die Führenden nicht näher herangekommen. Wir haben hinten auch hart gearbeitet, irgendwann war dann die Luft ein wenig raus und der Vorsprung wuchs kontinuierlich an", erklärte Haug den Rennverlauf während der zweiten Teildisziplin.

Beim erneuten Sieg der Britin Jodie Stimpson war Anja Knapp (Dettingen) auf dem 17. Rang die zweitbeste Athletin der Deutschen Triathlon Union (DTU). "Zwei Top-10-Plätze sind nicht herausgesprungen", sagte Bundestrainer Dan Lorang mit Blick auf die von ihm vorgegebene Zielsetzung, "wir sehen, dass wir noch Arbeit vor uns haben."

Starker Beginn

Dabei hatte der erste Wettkampf der WM-Serie auf dem afrikanischen Kontinent vor allem für Lorangs Spitzenathletin vielversprechend begonnen. Im Schwimmen, ihrer eigentlichen Problemdisziplin, trotzte Haug selbst dem 11,9 Grad kalten Wasser und stieg nur mit einem Rückstand von einer knappen halben Minute auf das Rad.

Weil die Strecke für eine wirkliche Aufholjagd allerdings nicht ausreichend selektiv war und an der Spitze vier Britinnen das Tempo hochhielten, wuchs Haugs Abstand kontinuierlich an. Dank einer herausragenden Laufleistung - Haug war nur langsamer als die Amerikanerin Gwen Jorgensen - kämpfte sie sich aber letztlich noch nach vorne.

"Mit meinem eigenen Rhythmus habe ich versucht, so viele Plätze wie möglich gutzumachen, alles gegeben. Nun ist es Rang sechs", sagte Haug, die in der Gesamtwertung mit 1282 Punkten hinter Stimpson (1600) und deren Landsfrau Helen Jenkins (1425) auf dem dritten Rang liegt. Die nächsten Rennen der WM-Serie finden am 17./18. Mai im japanischen Yokohama statt.