Seine Dormagener Teamkollegen Maximilian Hartung und Matyas Szabo, die im Gegensatz zu Wagner für die Olympischen Spielen qualifiziert sind, verpatzten dagegen ihre Rio-Generalprobe und belegten lediglich die Ränge 23 und 39.
"Es ist mein letztes Turnier in diesem Jahr, da wollte ich nochmal einen raushauen", sagte Wagner nach Gold-Coup: "Ich habe mehrfach hinten gelegen und die Gefechte doch noch gedreht. Ich hatte heute den richtigen Riecher und dann lief es einfach für mich."
Bei den Degenfechterin verpasste Monika Sozanska (Leipzig) eine Medaille nur knapp. Die 33-Jährige unterlag im Viertelfinale gegen die Rumänin Simona Gherman mit 10:13 und belegte letztlich Rang fünf. Dahinter kam Alexandra Ndolo (Leverkusen) auf Rang 14, Ricarda Multerer Heidenheim beendete den Wettkampf auf Platz 21.
Dramatisches Gefecht im Halbfinale
Wagner hatte auf dem Weg zu seinem überraschenden Triumph zunächst den Franzosen Maxence Lambert 15:8, danach den Olympia-Zweiten Diego Occhiuzzi (Italien) 15:10 und anschließend den Bulgaren Alexander Bujkewitsch 15:12 bezwungen. Im Halbfinale setzte sich der Mannschafts-Weltmeister schließlich in einem dramatischen Gefecht 15:14 gegen Kamil Ibragimow aus Russland durch.
Olympia-Hoffnung Hartung, der bei der WM 2015 zuletzt Bronze im Einzel und mit der Mannschaft gewonnen hatte, verlor derweil bereits in der zweiten Runde 12:15 gegen Anstett, Szabo unterlag gleich in seinem ersten Gefecht gegen den späteren Bronzegewinner Ibragimow.
Nach dem Ende der Einzelwettkämpfe kann sich die Bilanz des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB) durchaus sehen lassen. Vor Wagner hatten an den ersten beiden Tagen die Florettfechter Andre Sanita (Bonn) und Carolin Golubytskyi (Tauberbischofsheim) jeweils die Bronzemedaille gewonnen. Ab Donnerstag stehen in Polen die Teamwettbewerbe auf dem Plan.