Supercup: DBB-Team ohne Schröder chancenlos im Finale gegen Jokic und Serbien

SID
Eine Nummer zu groß waren Serbien mit NBA-Superstar Nikola Jokic (l.) für die deutsche Nationalmannschaft.
© imago images

Die deutschen Basketballer kassieren eine Abreibung gegen Serbien - und die Sorgen um die Fitness der Führungsspieler Dennis Schröder und Daniel Theis wachsen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Dennis Schröder feuerte an, er diskutierte immer wieder eifrig mit seinen Mitspielern und schrie sich an der Seitenlinie die Seele aus dem Leib - doch es nützte nichts: Ohne ihren verletzten Kapitän haben die deutschen Basketballer im Finale um den Supercup eine Abreibung bekommen. Fast noch schlimmer: Die Sorgen um Schröder und den ebenfalls NBA-gestählten Daniel Theis wachsen.

Er werde sich die Heim-Europameisterschaft, die am 1. September beginnt, "nicht entgehen lassen", versuchte Schröder nach dem deftigen 56:83 (31:38) gegen den EM-Mitfavoriten Serbien in Hamburg zu beschwichtigen. Es sei "mal gut" gewesen, "gegen einen der Topfavoriten bei der EM zu spielen. Die Niederlage müssen wir ins Training mitnehmen und schauen, was wir verbessern können."

Doch klar ist bereits: Der als Anführer auserkorene Schröder muss zumindest für das anstehende WM-Qualifikationsspiel in Schweden am Donnerstag passen. Ebenso wie Theis, der sogar für das EM-Turnier auszufallen droht.

Bei den Mitspielern dominierte vor allem Frust über die erste Niederlage im vierten EM-Vorbereitungsspiel. Mit den Worten "geht so" beschrieb Johannes Voigtmann bei MagentaSport die Stimmung in der Kabine: "Es war der erste richtige Härtetest. Den haben wir nicht bestanden. Wir müssen uns in allen Bereichen verbessern."

Bundestrainer Gordon Herbert meinte: "Sie haben uns am Korb sehr weh getan. Im zweiten Viertel haben wir gutes Basketball gespielt, leider haben wir es nicht aufrechterhalten können. Wir konnten heute viel lernen."

Eine Nummer zu groß waren Serbien mit NBA-Superstar Nikola Jokic (l.) für die deutsche Nationalmannschaft.
© imago images
Eine Nummer zu groß waren Serbien mit NBA-Superstar Nikola Jokic (l.) für die deutsche Nationalmannschaft.

Serbien zu starke für deutsche Mannschaft

Ohne etliche Stammkräfte zeigte das deutsche Team eine ziemlich trostlose Vorstellung, gegen die Qualität der Serben um NBA-MVP-Nikola Jokic (22 Punkte) war es im ersten echten EM-Härtetest im Prinzip chancenlos. Nach einem verschlafenen Startviertel (13:24) biss sich die Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) in die Partie und kam bis zur Halbzeit noch einmal heran - doch schon vor Ablauf des dritten Viertels war das Spiel beim Stand von 39:56 entschieden.

In dieser Form wird es mit der angepeilten Medaille beim bevorstehenden Saison-Höhepunkt im eigenen Land nichts werden, Serbien zeigte der deutschen Mannschaft, zumal in dieser Besetzung, deutlich ihre Grenzen auf. Bester DBB-Werfer war Andreas Obst mit zwölf Punkten.

Schlechte Nachrichten gab es für die erwartungsfrohen Fans im Hamburger Volkspark bereits vor der Partie: Nach Moritz Wagner, der die EM wegen einer Knöchelverletzung verpassen wird, meldeten sich Theis (Knie) und Schröder (Knöchel) kurzfristig für das Supercup-Endspiel ab.

Einen Tag nach dem souveränen Halbfinal-Erfolg gegen Tschechien (101:90), das im Spiel um Platz drei am Samstag Italien 80:96 (36:49) unterlag, missriet dem deutschen Team der Start gegen Serbien völlig. Als Maodo Lo nach über zwei Minuten die ersten Punkte erzielte, waren die Gäste längst auf Betriebstemperatur. Allen voran Jokic. Der Star-Center von den Denver Nuggets hatte bereits elf Punkte auf der Uhr, als er nach acht Minuten zunächst runter durfte.

Doch auch im zweiten Abschnitt spielte Serbien mit der deutschen Mannschaft vor 6378 Zuschauern phasenweise Katz und Maus. Youngster Franz Wagner kam nicht wie zuletzt zur Geltung. Und auch Schröder, der die Partie mit modischer schwarzer Wollmütze von der Bank aus verfolgte, schaffte es nicht mit seinen lautstarken Anfeuerungsrufen, die Wende herbeizuführen.

Sein Länderspiel-Debüt für Deutschland gab am Samstag unterdessen der kürzlich eingebürgerte Nick Weiler-Babb.