"Wir waren nicht konstant genug und haben ein paar Würfe liegen gelassen. Es gibt solche Tage, darüber werden wir uns nicht zu sehr den Kopf zerbrechen", sagte Münchens Andreas Obst bei MagentaSport. Albas Tamir Blatt meinte: "Es ist die größte Rivalität im deutschen Basketball, wir haben viel investiert - der Sieg fühlt sich super an."
Im ersten Viertel ragte vor allem der Ex-Münchner Maodo Lô (2018-2020) für Alba heraus. Der 30-Jährige erzielte zwölf Punkte und verwandelte dabei all seine sieben Freiwürfe. Auch weil die Bayern in diesem Abschnitt nur einen ihrer acht Dreier-Versuche versenkten, lagen sie am Ende des ersten Abschnitts 14:20 zurück.
Alba baute seine Führung im ausverkauften Audi Dome (6.500 Zuschauer, darunter einige Dutzend Berliner Schlachtenbummler) bis kurz vor der Halbzeitpause auf neun Punkte aus (38:29), ehe die Hausherren noch auf 37:38 verkürzen konnten.
In der zweiten Hälfte entwickelte sich ein enorm enges Duell mit ständig wechselnden Führungen zwischen dem aktuell Bundesliga-Zweiten (Alba) und -Dritten (Bayern). Zum Ende des dritten Viertels steigerten die Münchener ihre Dreierquote auf 28,6 Prozent (sechs von 21) und führten 58:56 - die Stimmung im Audi Dome heizte sich zunehmend auf.
Bayern München - Alba Berlin: Last-Second-Dunk bringt die Entscheidung
1:13 Minuten vor dem Ende brachte Cassius Winston die Münchner vor stehenden Zuschauern mit 75:74 in Führung - doch die Albatrosse schlugen noch einmal zurück: Kurz vor Ablauf der Uhr kam Yannick Wetzell nach Pass von Lô frei unter dem Korb zum Dunk und versenkte 1,3 Sekunden vor Ende zum Sieg. Bayerns Distanz-Spezialist Obst, dessen Vertragsverlängerung bis 2026 erst am Vormittag bekanntgegeben worden war, nahm den letzten Wurf, verfehlte aber deutlich.
Beste Bayern-Werfer des Abends waren Winston (14 Punkte) und Isaac Bonga (12). Auf Berliner Seite war Lô mit insgesamt 16 Zählern bester Schütze des Abends. Hinter ihm war Wetzell (11) zweitbester Scorer, Blatt (10) punktete ebenfalls zweistellig.
Mit dem Sieg übergab Alba den 18. und letzten Platz der EuroLeague an die Franzosen des LDLC ASVEL Villeurbanne. Die Münchener bleiben auf Rang 15. Eine Chance auf die Playoffs haben beide Teams nicht mehr.