"Dass sich kein Sender gefunden hat, der die Rechte von Magenta erwirbt und die Spiele zeigt, das erzürnt mich", hatte DBB-Präsident Ingo Weiss bereits vor dem Halbfinale gesagt: "Vielleicht sind ARD und ZDF auch zu konservativ, um sich an spannende Sportarten wie Basketball heranzuwagen."
Es war nicht die erste Kritik von Weiss an den öffentlich-rechtlichen Sendern. Bereits bei der Heim-EM im vergangenen Jahr sorgte die TV-Situation um die deutsche Nationalmannschaft für Ärger. Damals stieg RTL ab dem Viertelfinale ein und erzielte gute Quoten.
"Natürlich ist das eine verpasste Chance, wenn man mich fragt", meinte Nationalspieler Moritz Wagner nach dem Einzug ins Endspiel: "Wenn man mich fragt, ob das Turnier öffentlich gezeigt werden soll, dann natürlich. Das ist ein ganz klares Ja. Aber wir lieben ja auch den Sport. Es ist unser Lebenswerk."
Allerdings schränkte der 26-Jährige, der in der NBA für Orlando Magic spielt, ein: "Es gibt aber natürlich auch andere Probleme, die da zu klären sind: die Sendezeiten und all solchen Kram. Für uns als Sportler ist es natürlich schön, wenn es wahrgenommen wird."
Gordon Herbert übt subtile Kritik
Dass die bisherigen WM-Partien des DBB-Teams ausschließlich von MagentaTV übertragen wurden, sorgt offensichtlich auch bei Bundestrainer Gordon Herbert für Kopfschütteln. Allerdings äußerte der 64-jährige Kanadier seine Kritik gewohnt emotionslos.
"Ich weiß nicht, ob eine Chance verpasst wurde. In Kanada wurde es gezeigt, in Finnland auch, in Deutschland nicht: Entscheidet Ihr, wie man das bewertet", sagte Herbert.
Immerhin wird das Endspiel gegen Serbien am Sonntag (14.40 Uhr im LIVETICKER) vom ZDF übertragen.
"Mit unserer Einigung mit dem ZDF unterstreichen wir nochmal die Bedeutung dieses Turniers und dieses großen Erfolgs", erklärte MagentaTV-Chef Arnim Butzen den Sublizenz-Vertrag mit dem öffentlich-rechtlichen Sender: "Die herausragenden sportlichen Leistungen des Teams haben die größtmögliche Bühne in Deutschland verdient."