Ein Woche vor Olympia: Deutschlands Basketballer zerlegen Auftaktgegner Japan

SID
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© getty

Die deutschen Basketball-Weltmeister sind eine Woche vor Start der Sommerspiele in Olympia-Form. Das Team um einen glänzend aufgelegten Franz Wagner schlug am Freitag in Berlin Auftaktgegner Japan klar.

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Franz Wagner glänzte bei der Rückkehr und genoss jede Minute in seiner Heimatstadt Berlin. "Es fühlt sich immer wieder richtig gut an, hier zu spielen", sagte der deutsche Basketballstar nach seinem bemerkenswerten Auftritt gegen Japan. Angeführt vom brillanten NBA-Profi haben sich die Weltmeister eine Woche vor den Olympischen Spielen eindrucksvoll für ihre Medaillen-Mission warmgeworfen. Das Team um Kapitän und Fahnenträger-Kandidat Dennis Schröder deklassierte den Olympia-Auftaktgegner im Test locker und leicht mit 104:83 (56:31) - die große Generalprobe gegen die US-Superstars um LeBron James kann kommen!

"Franz, willkommen zu Hause", sagte Schröder bei MagentaSport und hob die Leistung seines Teamkollegen hervor. Die Mannschaft habe aber insgesamt "einen guten Job gemacht. Die Teamchemie hat gestimmt." Bundestrainer Gordon Herbert war dagegen nicht völlig zufrieden. "Wir haben in der ersten Hälfte guten Basketball gespielt. In der zweiten nicht wirklich", meinte der Kanadier.

Wagner glänzte mit 27 Punkten als bester deutscher Werfer und führte sein Team zum dritten Sieg im vierten Testspiel. Nach der letzten Partie auf heimischem Boden geht es für Schröder und Co. nun nach London, wo am Montag (20.00 Uhr/ProSieben) gegen den absoluten Goldfavoriten aus den USA die ultimative Prüfung vor den Spielen wartet. "Da sind ein paar legendäre Spieler dabei. Aber dafür spielt man ja die Vorbereitung, das wird ein guter Test für uns", sagte Wagner.

Danach reist das Herbert-Team, dessen klares Ziel Olympia-Edelmetall ist, in den Spielort Lille. Dort steht zum Start am 27. Juli, einen Tag nach der Eröffnungsfeier, bei der Schröder unbedingt die deutsche Fahne tragen will, das erneute Duell mit den Japanern an. Weitere Gruppengegner sind Brasilien (30. Juli) und Gastgeber Frankreich (2. August) mit NBA-Ausnahmeerscheinung Victor Wembanyama.

Mit dem Sieg endete ein in vieler Hinsicht ein erfolgreicher Berlin-Trip. Am Mittwoch gab es für die Weltmeister das Silberne Lorbeerblatt vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, am Freitag waren Schröder und Co. wieder voll im Fokus. Herbert setzte auf seine bewährte Stammformation um Schröder und Franz Wagner, doch auch der bislang stets angeschlagene Johannes Thiemann war erstmals wieder dabei.

Deutschland dominiert Japan nach Belieben

Während die Japaner um NBA-Profi Rui Hachimura vor 10.413 Zuschauern zu Beginn noch mithalten können, schalteten die Deutschen im zweiten Viertel einen Gang höher. Ein Dreier von Andreas Obst, ein Korbleger von Franz Wagner - und perfekt war der 17:0-Lauf. Gerade der NBA-Shootingstar von Orlando Magic glitt durch die japanischen Reihen wie ein Messer durch warme Butter, gegen ihn gab es kein Mittel. Die Halbzeitführung mit 25 Punkten Unterschied war so folgerichtig wie verdient.

Auch nach der Halbzeit hatten die Deutschen den Gegner gut im Griff, der Ball lief flüssig und teils höchst ansehnlich durch die Reihen - und die Würfe aus dem Feld fielen. Schröder, sein Ersatz Maodo Lo oder der überragende Franz Wagner: Sie alle versenkten die Dreier wie am Fließband. Im Schlussviertel schonte Herbert seine Starter, das Spiel plätscherte dahin. Doch Moritz Wagner brachte die Halle noch einmal zum Kochen, als der Berliner per krachendem Dunk vollendete.

Vor den Männern hatten sich auch die Frauen in Olympia-Stimmung gebracht. Im Zuge des "Double Headers" besiegten die EM-Sechsten in der Hauptstadt den Afrikameister Nigeria mit 77:63 (40:31). Verzichten musste Bundestrainerin Lisa Thomaidis jedoch noch auf ihre Starspielerinnen Satou und Nyara Sabally sowie Leonie Fiebich aus der US-Profiliga WNBA, die erst am Donnerstag zum Team gestoßen waren.