Der Star des vermeintlichen Außenseiters war mit 20 Punkten Topscorer der Partie und führte in einer hitzigen Auseinandersetzung überlegt Regie.
Starke Hilfe erhielt Spanoulis von Kostas Kaimakoglou (11), Yannis Bourousis und Georgios Printezis (je 10), Michail Bramos (8) traf in der Schlussphase zwei wichtige Würfe.
Den Spanier wurde unter anderem ihre Fahrlässigkeit zum Verhängnis (17 Ballverluste). Stark spielten eigentlich nur Marc Gasol, Rudy Fernandez (je 20 Punkte) und Victor Claver (9 Punkte, 11 Rebounds, 2 Blocks).
In der Gruppe F haben die Griechen jetzt wieder alle Chancen auf die Zwischenrunde und liegt gleichauf mit Spanien (1 Sieg, 2 Niederlagen).
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Die Griechen beginnen dieses so wichtige Spitzenspiel mit Zisis, Spanoulis, Papanikolaou, Printezis und Kavvadas. Spanien schickt zu Beginn Rubio, Calderon, Fernandez, Aguilar und Gasol.
2.: Schlechter Pass von Rubio, Papanikolaou geht auf und davon. Beim Korbleger wird er von Fernandez gefoult, doch der Grieche nutzt die Freiwürfe und verkürzt auf 4:5.
6.: Fahriger Auftakt. Rubio mit schwachem Pass in den Post, doch auf der anderen Seite kann Printezis den leichten Baby-Hook nicht versenken. Und dann begeht Gasol ein Offensivfoul. 12:6 für Spanien.
11.: Bourousis geht naiv zum Korb und wird von Aguilar geblockt, noch übler erwischt es beim Fastbreak San Emeterio. Dessen Layup schickt Bramos auf die Zuschauerränge. Und dann nagelt dieser Bramos einen Dreier rein! 26:20 Spanien.
15.: Kaimakoglou mit dem nächsten Dreier, anschließend wird Zisis an die Linie geschickt. Ein Freiwurf sitzt, Griechenland ist wieder dick im Geschäft. 30:27 Spanien.
18.: Dreht Spanoulis jetzt auf? Erst nagelt er einen Dreier rein, dann trifft er aus der Mitteldistanz zum Ausgleich. Und wiederum wenige Sekunden später jagt er noch einen Distanzwurf durch die Reuse! Das ist tatsächlich die erste Führung, 37:34 für Hellas!!!
25.: Das Spiel steht im dritten Viertel auf Messers Schneide. Beide Teams verteidigen enorm aggressiv und diszipliniert, Punkte sind absolute Mangelware. Nach Spanoulis-Anspiel besorgt Printezis jetzt tatsächlich die ersten Griechen-Punkte. 43:43.
29.: Die Spanier sind offensiv total abhängig von Fernandez und Gasol an diesem Spätnachmittag. Der Center mit einem hübschen Layup, dann nagelt er einen Dreier rein. 53:48 Spanien.
36.: Den Spaniern geht ihre Linie verloren. Claver rammt unter dem Korb Bourousis aus dem Weg und bekommt sein fünftes Foul, die Iberer hatten die Foulgrenze bereits erreicht. Bourousis bleibt sicher und bringt die Griechen wieder in Führung, 66:64.
39.: Die Griechen kennen jetzt kein Erbarmen mehr! Spanoulis treibt sein Team an, Bourousis, Bramos und Kaimakoglou bringen Hellas mit 72:66 in Front! Es riecht nach Überraschung.
Der Star des Spiels: Vassilis Spanoulis. Der Star der Griechen startete denkbar langsam, war in der ersten Hälfte auf die Hilfe der Kollegen angewiesen. Doch im Laufe des zweiten Viertels drehte er auf, und war in der Crunchtime die treibende Kraft hinter dem etwas überraschenden Sieg. Mit drei Dreiern und insgesamt 20 Punkten war er bester Scorer, gleichzeitig setzte er seine Kollegen perfekt in Szene, als es drauf ankam.
Der Flop des Spiels: Ricky Rubio. Jose Calderon war total unsichtbar, aber das war immer noch besser als das, was Rubio offensiv leistete. Drei leichtfertige Ballverluste trugen dazu bei, dass die Griechen immer wieder leichte Punkte machen konnten, seine zugegeben gute Defense konnte Spanoulis überhaupt nicht beunruhigen und sein Schuss wollte nicht fallen (2/9 Field Goals). Und dann verlegte er beim Stand von 66:70 auch noch einen superleichten Tip-In. Damit sorgte er praktisch für die Vorentscheidung.
Analyse: Nach Niederlagen gegen Finnland und Italien in der Vorrunde brauchte Griechenland unbedingt einen Sieg, um nicht schon mit einem frühen Aus konfrontiert zu sein.
Der Start gegen aggressive Spanier ging allerdings mächtig in die Hose. Nur selten generierte der nach seiner Sprunggelenkverletzung offenbar immer noch gehemmte Vassilis Spanoulis offene Würfe - und wenn doch, dann warfen die Hellenen reihenweise Fahrkarten.
In der Defense hatten die derweil Probleme bei der Reboundarbeit, mit dem variablen Spiel der Iberer und insbesondere mit Rudy Fernandez, der sich zu Beginn in prächtiger Verfassung präsentierte. Zum Ende des ersten Viertels musste man schon einen Blowout befürchten, erst mit der Hereinnahme der Reservisten verlor Spanien ein bisschen den Biss in der Defense und die Treffsicherheit in der Offense.
Und das reichte den Griechen schon, um von außen Feuer zu fangen. Bramos, Kaimakoglou und später auch Starspieler Spanoulis brachten ihr Land zurück ins Geschäft und sogar in Führung, Spanien tauchte - mit Ausnahme des starken Victor Claver - kollektiv ab und brachte nur 12 Punkte im zweiten Abschnitt zustande.
Noch dünner wurde das Scoring - übrigens auf beiden Seiten - im dritten Viertel. Nur Printezis auf der einen und Gasol auf der anderen Seite verhinderten eine totale Dürre. Und weil jener Gasol so heiß war, drohte den Griechen die Partie abermals zu entgleiten. Aber erneut kämpften sie sich zurück und profitierten diesmal von vielen unnötigen Fouls der Spanier.
In der Crunchtime übernahm dann abermals Spanoulis, der wichtige Würfe traf und perfekt Regie führte. Spanien verlor aus heiterem Himmel völlig den Faden, die Würfe wollten nicht mehr fallen. Letztlich waren die starken Gasol, Fernandez und Claver zu wenig, um die ausgeglichen besetzten Griechen in die Knie zu zwingen.
Griechenland hat am Samstag gegen Slowenien den nächsten Kracher vor der Brust, Spanien sollte gegen Außenseiter Finnland in die Spur zurückfinden.
Der Spielplan der EuroBasket 2013