Griechenland - Russland (Mi., 17.45 Uhr im LIVETICKER)
Mit Ach und Krach würgten sich die Griechen überhaupt erst nach Istanbul. In einem Do-or-Die-Spiel um Platz vier wurden die Polen letztlich doch deutlich in Schach gehalten (95:77). Umso überraschender kam dann der Upset gegen die bis dato überzeugenden Litauer, die bei mageren 64 Punkten gehalten wurden.
Die Hellenen mögen nicht das tiefste Team des Turniers haben, doch die erste Fünf um Nick Calathes und Kostas Sloukas muss sich vor kaum jemandem verstecken. Mit Ioannis Bourousis und Gerogios Papagiannis verfügen die Griechen zudem über zwei echte Center-Kanten, gerade Bourousis ist auf europäischem Niveau einer der erfahrensten und versiertesten Big Men weit und breit.
Das Loch, welches der Rücktritt von Vassilis Spanoulis gerissen hat, ist zwar deutlich zu merken, allerdings verteilt Head Coach Kostas Missas die Verantwortung auf gleich mehreren Schultern. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Blockbildung und die damit einhergehende Eingespieltheit. Gleich neun Akteure verdienen entweder bei Olympiakos oder Panathinaikos ihre Brötchen. Topscorer ist bis hierhin Sloukas mit 16,2 Punkten im Schnitt.
Auf eine ähnliche Strategie setzt Gegner Russland. Bei zehn Spielern heißt der Arbeitgeber ZSKA Moskau oder Lokomotiv Kuban. Die Ausnahmen sind die beiden Stars der Sbornaja, Alexey Shved und Timofey Mozgov. Vor allem ersterer spielt ein herausragendes Turnier, gekrönt mit der Leistung im Achtelfinale, als er das favorisierte Kroatien mit 27 Punkten und 12 Assists beinahe im Alleingang erlegte. Mit 23,7 Zählern im Schnitt ist Shved bisher der Topscorer des Turniers - vor Schröder (23,2).
Anders als die Griechen bevorzugt Coach Sergei Bazarevich ein kleineres Lineup. Mit Ausnahme von Mozgov steht kein echter Fünfer im Roster. Sitzt der Center auf der Bank, zieht die Pace an. Andrey Vorontsevich gibt dann den Small-Ball-Big und macht dies mit aufopferungsvoller Defense bemerkenswert gut. Ob dies auch gegen die langen Griechen funktioniert, ist aber fraglich.
Es wird erneut viel Verantwortung auf den Schultern von Shved liegen. Der Guard hat den Ball die meiste Zeit in seinen Händen und muss für andere kreieren. Bislang war er dabei kaum stoppen, da er auch verstand, immer wieder Wege zum Korb zu finden. Mit 7,7 Freiwürfen pro Spiele ist er Zweiter in dieser Disziplin hinter Dragic, der einen Freiwurf mehr zog.
Prognose: Griechenland mit 4