Floyd Mayweather jr. hat sein Box-Comeback gegen Victor Ortiz durch einen umstrittenen K.o. in Runde vier gewonnen und sich in Las Vegas zum neuen WBC-Weltmeister im Weltergewicht gekrönt. Der US-Amerikaner blieb damit nach 16 Monaten Ringpause auch im 42. Kampf seiner Karriere ungeschlagen, 26 Siege feierte er durch K.o.
Ringrichter Joe Cortez hatte den Kampf in der vierten Runde wegen eines Kopfstosses von Ortiz unterbrochen. Der Amerikaner entschuldigte sich in der Mitte des Rings bei Mayweather, nahm diesen sogar in den Arm und küsste ihn auf die Wange.
Mayweather trifft wehrlosen Ortiz
Mit gesenkten Armen ging Ortiz danach einen Schritt zurück und während er noch auf die Freigabe des Kampfes wartete, schlug Mayweather zu und schickte seinen Landsmann mit einer Links-Rechts-Kombination zu Boden. Cortez hatte den Niederschlag noch nicht einmal gesehen, weil er noch damit beschäftigt war, den Punktabzug für Ortiz wegen des Kopfstoßes an die Punktrichter weiterzugeben.
Trotzdem erkannte er den Niederschlag an. "Die Zeit lief, die Kämpfer hätten ihre Deckung oben behalten müssen. Mayweather hat nichts Illegales getan", kommentierte Cortez, der nicht zum ersten Mal in seiner Karriere im Zweifel zu Gunsten von Mayweather entschied.
"Man muss sich immer schützen. Ich habe mich den ganzen Kampf über geschützt und deswegen war ich siegreich", sagte der 34-Jährige Mayweather jr. lapidar nach seinem Sieg, den die Zuschauer im legendären MGM Hotel in Las Vegas mit einem gellenden Pfeifkonzert quittierten. "Wenn er einen Rückkampf will, soll er den bekommen", so Mayweather, der bereits 2006 WBC-Weltmeister im Weltergewicht war.
Verbaler Streit mit Moderatoren-Legende
Mayweather jr. hatte vor seinem Comeback im Mai 2010 das letzte Mal im Ring gestanden. Er gilt als einer der weltweit besten Boxer und hielt bereits WM-Titel in fünf verschiedenen Gewichtsklassen. In den vergangenen Monaten hatte der Champion allerdings eher durch Körperverletzung, Belästigung, Nötigung und schweren Diebstahls für Aufsehen gesorgt.Nach seinem Comeback-Kampf geriet Mayweather dann auch noch mit Moderatoren-Legende Larry Merchant vom übertragenden Sender "HBO" aneinander. Mayweather schrie dem 80-Jährigen ins Gesicht und warf ihm vor, ihn nie fair behandelt zu haben.
Merchant antwortete beim Live-Interview im Ring: "Wenn ich 50 Jahre jünger wäre, würde ich dir in den Hintern treten."
Alvarez besiegt Gomez deutlich
Im Schatten des Mayweather-Kampfes setzte Mexikos Boxheld Saul Alvarez seines Siegeszug fort. Er gewann seinen WM-Kampf im Super-Weltergewicht gegen Alfonso Gomez durch technsichen K.o. in der sechsten Runde.
Alvarez hatte seinen Gegner schon in der ersten Runde auf die Bretter geschickt und danach den Kampf dominiert. Nach einem harten Aufwärtshaken und einer ganzen Serie harter Folgeschläge brach der Ringrichter den Fight ab. Alvarez errang so den 38. Sieg im 39. Profikampf.