Er ließ sich als Gladiator im Pferdewagen ablichten und machte den Klitschkos eine Kampfansage: Marco Huck strotzte zuletzt vor Selbstvertrauen. Nicht zu Unrecht. Der 26-Jährige ist einer der wenigen deutschen Erfolgsboxer. Seit Dezember 2007 ist Käpt'n Huck unbesiegt.
Am Samstag will er den argentinischen Riesen Rogelio Rossi zum Zwergenboxer machen und zum achten Mal in Folge seinen WM-Titel erfolgreich verteidigen.
Unbesiegt seit 2009
"Ich trete an, um zu siegen. Nur darauf kommt es an, nur das hat Priorität für mich", sagte Huck vor dem Kampf in Ludwigsburg. Der gebürtige Bielefelder ist seit August 2009 Weltmeister im Cruisergewicht, bestritt 34 Profikämpfe, gewann 33-mal. Sein Gegenüber aus Buenos Aires ist aber auch kein unbeschriebenes Blatt. Der 29-Jährige blieb 17-mal in Folge unbesiegt.
Huck ließ sich auch von der Größe des Gauchos nicht ängstigen. Der Südamerikaner misst immerhin stattliche 1,92 m. "Das ist wahrscheinlich der größte Cruisergewichtler der Welt", sagt Huck. Trainer Uli Wegner besorgte extra große Gegner fürs Sparring, zumal man im Huck-Lager zunächst annahm, der Argentinier sei zwei Meter groß.
"Der ist wohl vor Angst geschrumpft", scherzte Huck und kündigte an: "Ob er nun groß oder klein ist, Rossi wird von mir klein gemacht."
Kampf gegen die Klitschkos?
Kein Wunder, dass Huck nach seiner Siegesserie allmählich nach neuen Herausforderungen Ausschau hält und deshalb sogar die Klitschkos ins Visier genommen hat.
"Ich will keine Sprüche machen, aber ich würde gern gegen sie antreten", sagte Huck. Vor dem Aufstieg ins Schwergewicht ist ihm laut Berliner Morgenpost nicht bange: "Im Normalfall wiege ich 92 bis 93 kg. Ich kann sicher noch etwas draufpacken. David Haye und Evander Holyfield haben sich auch durchgesetzt, obwohl sie unter 100 Kilo gewogen haben."
Die Dominanz der Klitschkos im Schwergewicht schreckt Huck nicht, zumal er auf die letzten Gegner der Ukrainer keine große Stücke hält.
"Sie haben Angst, riskieren nichts. Die meisten Gegner, die gegen die Klitschkos boxen, geben sich scheinbar schon vorher auf. Für sie geht es nur darum, mit dem Kampf Kohle zu machen", so Huck.
Schlagerstars zu Gast
Vielleicht liegt das Erfolgsrezept auch im privaten Bereich. Der 26-Jährige fühlt sich pudelwohl, hat nach seiner letzten Titelverteidigung im Juli gegen Hugo Hernan Garay Freundin Amina geheiratet.
Dass die veränderte private Situation ihn im Ring noch besser macht, glaubt Huck selbst allerdings nicht. "Ich glaube, da hilft es mir nicht, ob ich verheiratet bin oder nicht. Da bin ich quasi auf mich allein gestellt", sagt der Mann, der sich am Samstag auf die stimmgewaltige Unterstützung zweier Ehrengäste freuen kann: TV-Moderator Florian Silbereisen und Schlager-Königin Andrea Berg drücken die Daumen.