"Ich bin nicht mehr der Kämpfer, der ich noch vor zwei Jahren war", erklärte Mayweather, der bei den offiziellen Presseterminen noch gänzlich andere Töne angeschlagen hatte, gegenüber ESPN. "Ich bin auch nicht der Kämpfer, der ich vor fünf Jahren war. Ich habe ein bisschen nachgelassen. Ein Kämpfer wie Andre Berto sollte mit einem Floyd Mayweather nicht über die volle Distanz gehen können. Aber man muss bedenken, dass ich 38 Jahre alt war. Es ist eindeutig, dass ich etwas nachgelassen habe, wenn solch ein Fighter bis zum letzten Gong mit mir im Ring stehen kann."
Mayweather führte zudem an, nicht nur deutlich älter als sein 29-jähriger Gegner am 27. August zu sein, sondern im Vergleich zu McGregor auch in Sachen Reichweite und bei der Körpergröße Nachteile zu haben: "Wenn man sich die Zahlen auf dem Papier anschaut, hat er einen Vorteil."
Der frühere Pound-for-Pound-König und Weltmeister in fünf Gewichtsklassen kehrt für den Kampf gegen McGregor aus dem Ruhestand zurück, gilt aber trotz der von ihm geschilderten Probleme als der klare Favorit.
Während Mayweather in 49 Kämpfen ohne Niederlage blieb und die absolute Elite in die Schranken verweisen konnte, ist es für MMA-Fighter McGregor der erste Boxkampf als Profi überhaupt. Die Erfahrung spricht somit klar für einen Sieg des Veteranen aus den Vereinigten Staaten.
Mayweathers Marschroute
Zwar verfügt der 40-Jährige nicht mehr über die Knockout-Power und die Geschwindigkeit vergangener Tage, seine technischen Fähigkeiten, die vor allem in der Defensivarbeit zum Vorschein kommen, sind allerdings dennoch unbestritten. Auch in der Offensive hat Mayweather alle boxerischen Vorteile auf seiner Seite.
"Das kann kein defensiver Kampf von mir werden", erklärte Mayweather die Marschroute für den Showdown in Las Vegas. "Ich muss den Kampf zu ihm bringen. Ich schulde es den Fans nach meinem Fight gegen Pacquiao einfach. Sie waren mit meinem Auftritt nicht zufrieden, werden es aber nach dem Duell mit McGregor sein."
Nach dem als Kampf des Jahrhunderts deklarierten Aufeinandertreffen zwischen dem US-Amerikaner und Manny Pacquiao, das Mayweather klar nach Punkten für sich entscheiden konnte, war heftige Kritik an seiner defensiven Taktik aufgekommen.