Der monatelange Poker ist beendet, der Mega-Fight im Boxen perfekt: Die Schwergewichts-Weltmeister Anthony Joshua und Tyson Fury haben nach zähen Verhandlungen eine Einigung über zwei WM-Kämpfe erzielt. Das bestätigte Joshuas Promoter Eddie Hearn dem britischen TV Sender Sky Sports.
"Alle Parteien haben nun den Stift zu Papier gebracht und wir werden in den nächsten Wochen hart daran arbeiten, um den Ort und das Datum für den größten Kampf im Boxsport zu bestätigen", sagte Hearn. Der Sieger des Duells wäre der erste Schwergewichtler, der die Gürtel aller vier großen Verbände hält.
Die beiden Briten sind die derzeit einzigen Weltmeister im höchsten Limit. Joshua hält die Titel der Verbände WBA, IBF und WBO, Fury den des WBC. Zu den aktiven Zeiten der bereits verstorbenen Box-Ikone Muhammad Ali existierten lediglich die WBA und der WBC, erst in den 80er-Jahren kamen die WBO und IBF hinzu. Letzter "Undisputed Heavyweight Champion" war ebenfalls ein Brite: Lennox Lewis (WBC, WBA und IBF).
Medienberichten zufolge soll Saudi-Arabien die besten Chancen auf eine Austragung haben. Hearn hofft, den Ort des Kampfes "im nächsten Monat" bekannt geben zu können.
Fury und Joshua: Je 100 Millionen Pfund für die beiden Kämpfe
Fury hatte in den vergangenen Wochen offenbar nicht mit einer baldigen Einigung gerechnet, zuletzt spottete er über Joshua. In einem Interview mit iFL TV behauptete der 32-Jährige, er habe aufgehört zu trainieren und würde Kalorien nur durch Alkohol zu sich nehmen - und Joshua im Falle des Falles so dennoch besiegen.
"Ich könnte 14 Pints trinken und Anthony Joshua trotzdem eine Tracht Prügel verpassen", sagte Fury. Im Februar hatte er bereits ein Video in den Sozialen Medien veröffentlicht, das ihn im Urlaub badend im Meer zeigt. Fans sorgten sich angesichts von Furys Figur anschließend über den Fitness-Zustand des extrovertierten Superstars.
Laut ESPN könnte der erste Fight, der Vereinigungskampf der vier Titel, im Sommer stattfinden. Der Rückkampf um dann alle Schwergewichtstitel soll dem Medienbericht zufolge im folgenden Winter steigen.
Es wird erwartet, dass sowohl Joshua als auch Fury jeweils 100 Millionen Pfund (116 Millionen Euro) für die Fights kassieren werden. Die Gage für den ersten Kampf soll zur Hälfte aufgeteilt werden, die für den Rückkampf im Verhältnis 60:40 zugunsten des Titelverteidigers.
Joshua hatte im vergangenen Dezember seine Titel gegen den Bulgaren Kubrat Pulev erfolgreich verteidigt, anschließend waren die Bemühungen um ein Duell mit Fury intensiviert worden. Von seinen bisherigen 25 Profikämpfen verlor der 31-jährige Joshua nur einen, 22 gewann er durch K.o.
Fury stand seit Februar 2020 nicht mehr im Ring, damals hatte er den US-Amerikaner Deontay Wilder durch Technischen K.o. besiegt und den WBC-Titel errungen. Der "Gypsy King" ist in 31 Profikämpfen noch ungeschlagen.