"Wilder ist ein harter Puncher und ein harter Bursche. Es war ein großartiger Kampf. Er war jeder Trilogie in der Geschichte des Sports würdig. Ich bin der Beste der Welt, Wilder ist der Zweitbeste. Ich möchte Jesus Christus danken und allen, die in die Halle gekommen sind", sagte Fury, der auch in seinem 32. Profikampf ungeschlagen blieb (der Fight im LIVETICKER zum Nachlesen).
"Ich habe mein Bestes gegeben, aber es war nicht gut genug", sagte Wilder: "Ich bin mir nicht sicher, was passiert ist. Fury ist gekommen, um sich auf mich zu stürzen und zu versuchen, mich zu vermöbeln. Und das ist ihm gelungen."
Die 15.820 Fans in der T-Mobile Arena vor den Toren Las Vegas' bekamen von Beginn an einen Schlagabtausch der feinsten Sorte geboten. Beide Boxer gingen früh in die Offensive und landeten harte Treffer.
Den ersten von insgesamt fünf Knockdowns gab es in der dritten Runde zu bestaunen, als der 33-jährige Fury seinen 35-jährigen Kontrahenten mit einem rechten Haken in den Ringstaub schickte.
Der "Bronze Bomber" wirkte daraufhin mitgenommen, setzte in der vierten Runde allerdings zum Konter an. Wilder schickte Fury mit seiner gefürchteten Rechten gleich zweimal in Folge zu Boden, der "Gypsy King" rettete sich mit letzter Kraft in die Pause.
Fury dominiert - Wilder mit Kämpferherz
Der Kampf wurde nun immer mehr zu einem Thriller am absoluten Limit. Fury übernahm ab der sechsten Runde mit einer insgesamt fantastischen Leistung allerdings immer mehr die Kontrolle, Wilder war von einer Schwellung über dem rechten Auge gezeichnet. Außerdem blutete er zunehmend aus dem Mund.
In den drei folgenden Runden dominierte Fury den Amerikaner, der nur noch ums Überleben zu kämpfen schien und sich mit einem unglaublichen Kämpferherz über die Zeit rettete. Vor der neunten Runde kam der Arzt in den Ring und gab daraufhin sein Okay, dass Wilder den Fight fortsetzen kann.
In Runde zehn ging Wilder erneut schwer getroffen zu Boden - und stand wieder auf. Mit einer Rechten, in deren Folge Wilder zum dritten Mal in den Ringstaub hagelte, beendete Fury das Spektakel schließlich in der elften Runde.
"Ich bin ein Sportsmann. Ich bin rübergegangen, um ihm etwas Liebe und Respekt zu zeigen, und er wollte das nicht erwidern. Also bete ich für ihn", sagte Fury.
Fury über Wilder: "Ich bete für ihn"
Nach dem Unentschieden im Dezember 2018 in Los Angeles und dem TKO-Sieg von Fury in der siebten Runde im Februar 2020 in Las Vegas war es bereits das dritte Aufeinandertreffen der beiden Boxer. Es war Wilders zweite Niederlage in 45 Kämpfen.
Fury selbst hatte eigentlich zu einem dritten Duell gar nicht mehr antreten wollen, er spekulierte auf den großen Vereinigungskampf mit Anthony Joshua, der kürzlich die übrigen wichtigen WM-Gürtel (WBA, WBO, IBF) an den Ukrainer Alexander Usyk verloren hatte. Erst ein Schiedsgericht zwang Fury zu Duell Nummer drei und verhinderte so den Joshua-Kampf.
Wie es nun für die beiden Boxer weitergeht, ließen WBC-Champion Fury und Wilder unmittelbar nach dem Kampf offen.
Tyson Fury vs. Deontay Wilder: Head-to-Head-Vergleich
Deontay Wilder | Tyson Fury | |
Kampfname | "Bronze Bomber" | "Gypsy King" |
Bilanz (S-N-U) | 42-2-1 | 31-0-1 |
K.o. | 41 | 21 |
Größe | 2,01 Meter | 2,06 Meter |
Reichweite | 2,11 Meter | 2,16 Meter |