Alle drei Punktrichter sahen Biwol, der vor dem Kampf bei den Buchmachern deutlicher Außenseiter gewesen war, am Ende mit 115:113 vorn. "Er hat mich auf den Armen getroffen, aber ich ihn im Gesicht", lautete sein Fazit.
"Natürlich will ich den Rückkampf", kündigte Alvarez, der unter dem Kampfnamen "Canelo" in den Ring steigt, nach der Niederlage an. Biwol sei ein "großartiger Champion". Aber: "Das ist noch nicht das Ende", sagte Alvarez. "Ich habe nicht das Gefühl, dass ich den Kampf verloren habe. In meinen Augen hat er nur vier oder fünf Runden gewonnen. Vielleicht war das Gewicht ein kleines Problem." Im Supermittelgewicht (bis 168 Pfund) fühlt sich der Mexikaner eigentlich wohler, er legte aber auch zuvor schon Ausflüge in die schwerere Gewichtsklasse hin.
Sein Gegner steht einer Revanche offen gegenüber. "Kein Problem. Lass uns darüber reden", antwortete Biwol - und richtete Grüße an Box-Promoter Eddie Hearn: "Sorry, dass ich deine Pläne mit Gennadi Golovkin zerstört habe." Golovkin sollte eigentlich im September zum dritten Mal gegen Canelo antreten (ein Remis, eine Punktniederlage), jetzt dürfte aber zuerst der direkte Rückkampf folgen.
Alvarez hatte im November letzten Jahres Geschichte geschrieben, als er den US-Amerikaner Caleb Plant besiegte und sich damit alle vier Weltmeistertitel im Supermittelgewicht sicherte. Seine zuvor einzige Niederlage hatte Alvarez im leichten Mittelgewicht gegen US-Superstar Floyd Mayweather im Jahr 2013 kassiert.