Der schnellste Mann der Welt aus Jamaika beendet eine Woche nach seiner Jahresweltbestzeit von 9,76 Sekunden in der norwegischen Hauptstadt seine Europa-Tournee. "Es wird ein spannendes Rennen, ich freue mich schon sehr darauf. Powell will zurückkommen - das wird ein Spaß", sagte der Weltrekordler. Seinen Landsmann und Erzrivalen hatte er in Rom um 0,12 Sekunden klar geschlagen.
Aus deutscher Sicht ist das Meeting kurz vor den nationalen Meisterschaften in Wattenscheid (16./17. Juni) eine wichtige Standortbestimmung der wenigen London-Hoffnungen. Kugelstoß-Weltmeister David Storl steigt beispielsweise in Oslo in die hochrangigste Wettkampfserie überhaupt erst ein, will sich langsam der Schallmauer von 22 Metern annähern. "Die 22 Meter sind sicher nötig, wenn man in London eine Medaille gewinnen will", sagte der Chemnitzer.
De Zordo vor Härtetest
Die Bestleistung 2012 des 21-Jährigen stammt von Mitte Mai in Halle an der Saale, da bezwang er mit 21,13 Metern den Olympiasieger Tomasz Majewski um einen Zentimeter. Der Pole gehört wie Vizeweltmeister Dylan Armstrong aus Kanada in Oslo zur Konkurrenz um die 10.000 Dollar Siegprämie.
Speerwurf-Weltmeister Matthias de Zordo musste zuletzt wegen einer Verletzung eine Wettkampfpause einlegen. Eine Zerrung im Rückenstrecker stoppte den 24-Jährigen aus Saarbrücken, der bisher 81,62 Meter in der Saisonbilanz stehen hat.
Die Konkurrenz von Oslo um den Neuseeländer Stuart Farquhar (86,31 Meter), den Tschechen Vitezslav Vesely (85,67) oder den Türken Fatih Avan (85,60) warf das in diesem Jahr schon vier bis fünf Meter weiter. Am Start ist auch Mark Frank (Rostock/81,50).
Auch Nadine Müller am Start
Diskuswurf-Vizeweltmeisterin Nadine Müller (Halle/Saale), trifft auf die in der Weltjahresbestenliste knapp hinter ihr liegenden Sandra Perkovic (Kroatien) und Yarelis Barrios (Kuba). Die Stabhochspringer Björn Otto vom TSV Bayer Uerdingen/Dormagen und Malte Mohr (Wattenscheid) sind ebenso am Start wie die zuletzt über 3000 Meter Hindernis überzeugende WM-Neunte Gesa Felicitas Krause (Frankfurt) und der 400-Meter-Hürdenläufer Georg Fleischhauer (Dresden).
Hochsprung-Ass Arian Friedrich (Frankfurt) verzichtet hingegen auf einen Auftritt in Olso. Sie will am Freitag beim Meeting in Turin die Olympia-Norm angreifen.