"Es wurden nur die möglichen Vorteile untersucht. Aber es müssen auch die Nachteile, die ich durch die Prothese habe, mit in das Ergebnis einfließen."
Die Leistungen des unterschenkelamputierten Rehm, der am Sonntag in Barcelona seinen Paralympics-Weltrekord auf 8,29 m verbessert hatte, werden bei den Nicht-Behinderten nicht anerkannt. Eine Untersuchung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) hatte im Vorjahr ergeben, dass Rehm durch seine Prothese womöglich Vorteile hat.
"Wenn die Prothese wirklich einen so großen Vorteil verschafft, würden noch mehr so weit springen", sagte Rehm. Der DLV arbeitet seit Sommer an einer Art Prothesen-TÜV. Solange nicht sichergestellt ist, dass die Nutzung technischer Hilfsmittel wie Prothesen keinen Vorteil bringen, beschloss der DLV zudem eine neue Regel, nach der Behinderte und Nichtbehinderte zwar zusammen in einem Wettkampf starten können, jedoch getrennt gewertet werden müssen.
Rehm war als erster Athlet mit Behinderung nach einem Sprung auf 8,24 m deutscher Meister geworden, aber nicht für die Europameisterschaft nominiert worden.