Im ersten und stark besetzten Ausscheidungsrennen im Olympiastadion setzte sich Europameisterin Krause in 9:39,86 Minuten vor der kenianischen Titelverteidigerin Hyvin Chepkemoi (9:39,89) durch und geht damit wie 2015 im Endlauf am Freitag (ab 22.25 Uhr im LIVETICKER) auf die Jagd nach Edelmetall.
Die Vorgabe war im Vorlauf durchaus hoch: Nur die jeweils ersten drei Läuferinnen - in Krauses Rennen traten 14 Starterinnen an - sowie die weiteren sechs Zeitschnellsten erreichten das Finale
"Ich bin auf jeden Fall voll im WM-Modus. Ich habe mich das ganze Jahr darauf vorbereitet", hatte Krause vor dem Vorlauf bei Sport1.de gesagt: "Die letzten zehn, zwölf Tage sind noch für den Feinschliff dagewesen, damit ich am Tag X in der optimalen Verfassung bin."
Krause als beste Europäerin in die Weltspitze
Die optimale Verfassung muss Krause, die ihren deutschen Rekord in diesem Jahr auf 9:15,70 Minuten gesteigert hat, auch haben, um es mit den Topfavoritinnen aus Ostafrika aufnehmen zu können. Unangefochten ist sie die beste Europäerin, damit allerdings auch eine Exotin unter den weltbesten Hindernis-Läuferinnen.
Bei den Olympischen Spielen in Rio hatte Krause Platz sechs belegt. "Das ist sicherlich eine Platzierung, die ich wieder anpeile", sagte Krause, die nicht von Medaillenchancen reden wollte. Ihren Anfang Mai erzielten Landesrekord hat sie aber ganz oben auf die Wunschliste geschrieben: "Ich möchte auf jeden Fall eine neue Bestzeit unter 9:15 Minuten laufen, wenn es das Rennen denn hergibt."
In der Geschichte von Weltmeisterschaften und Olympia gingen die Medaillen stets an die in London gesperrten Russinnen oder eben an afrikanische Läuferinnen. Einzige Ausnahmen: Krauses Bronze bei der WM 2015 in Peking und der dritte Platz der Amerikanerin Emma Coburn bei Olympia 2016 in Rio - beide sind auch in London die einzigen weißen Läuferinnen mit Podestchancen.
Krauses Crux: Die Afrikanerinnen bringen ein läuferisches Grundniveau mit, das für Europäerinnen kaum zu erreichen ist. Die Hindernis-Weltjahresbestzeit der Kenianerin Celliphine Chespol liegt bei 8:58,78 Minuten, als beste deutsche Mittelstrecklerin lief Hanna Klein drei Sekunden langsamer - ohne dass lästige Hürden im Weg standen.