Nach sieben Jahren steigt Oschersleben als Austragungsort aus der Tourenwagen-WM aus. Die Betreiber der Rennstrecke in der Magdeburger Börde wollen das durch das Rennen entstehende Defizit nicht weiter auffangen. Die Kosten sind angesichts des sinkenden Interesses an der WM nicht mehr refinanzierbar.
"Wir haben uns nicht mehr um einen erneuten Termin bei der FIA beworben", erklärte Thomas Voss, Geschäftsführer des Motopark in Oschersleben, nachdem der Automobil-Weltverband nach einer Sitzung seines World Motor Sport Councils am Freitag in Singapur den Kalender für 2012 ohne Austragungsort des deutschen Rennens veröffentlicht hatte.
Voss: Sportlich okay, wirtschaftlich nicht
"Sportlich war das Rennen okay. Wirtschaftlich nicht mehr", sagte Voss: "Für uns macht das Rennen nur Sinn, wenn der wirtschaftliche Rahmen stimmt." Zu WM-Promoter Marcello Lotti habe stets ein gutes, offenes Verhältnis bestanden, betonte Voss: "Aber er schafft es seit langer Zeit nicht mehr, weitere Hersteller in die WM zu holen."
Möglicherweise wechselt das für den 29. April geplante Rennen jetzt nach Österreich auf den Salzburgring. Einen anderen deutschen Austragungsort kann sich Voss nicht vorstellen. "Da herrscht kein Verdrängungs-Wettbewerb", sagte Voss.
Zuletzt hatte bereits der Sachsenring aus finanziellen Gründen auf die Austragung des Motorrad-WM-Laufes 2012 verzichtet. Dort prüft derzeit allerdings der Lausitzring, ob er es sich leisten kann und will, als Ersatz einzuspringen.
Budapest und Sears Point neu
Neu im Tourenwagen-WM-Kalender für 2012 sind die Formel-1-Strecke in Budapest und Sears Point, sodass erstmals in der WM-Geschichte in den USA gefahren wird.
Dafür wichen Zolder und Brünn. Das erste von zwei China-Rennen - neben dem traditionellen Finale in Macau - findet 2012 in Shanghai statt. Saisonauftakt ist erstmals seit längerer Zeit wieder Monza am (11. März).