Der Brite belegte in seinem Mercedes den zweiten Rang und führt jetzt nur noch mit elf Punkten Vorsprung vor Spengler. "Das war ein geiler Sieg, vielen Dank an mein Team", sagte Spengler. An den Titel denkt er aber nicht, verriet der Kanadier: "Ich schaue von Rennen zu Rennen. Mal sehen, ob es reicht."
Jens Marquardt stand die Freude ins Gesicht geschrieben. "Ich bin überwältigt. Das war ein super Rennen von Bruno. Ein Kompliment für diese wahnsinnig gute Leistung", sagte der BMW-Motorsportdirektor. Dritter wurde Paffetts Landsmann und Markenkollege Jamie Green, der im DTM-Klassement auf Position drei zurückfiel. Bei zwei noch ausstehenden Rennen in Valencia (30. September) und auf dem Hockenheimring (21. Oktober) werden diese drei Fahrer den Titel unter sich ausmachen.
Norbert Haug wollte nichts von einem Rückschlag im Titelrennen wissen. "Es bleibt so spannend wie die letzten Runden hier", sagte der Mercedes-Sportchef. Paffett habe zwar kein riesiges Polster, "aber lieber elf plus als elf minus". Paffett trauerte dennoch der vergebenen Chance etwas hinterher: "Wir konnten gewinnen, aber wir haben in der Mitte des Rennens bei den Stopps zu viel Zeit verloren. Deshalb bin ich ein wenig enttäuscht, aber Bruno war sehr schnell."
Audi rechnerisch aus dem Rennen
Spengler bescherte BMW im ersten Jahr seit der Rückkehr in die DTM schon den dritten Sieg. Damit ist BMW derzeit sogar erfolgreicher als die Rivalen Mercedes und Audi. Der Titelgewinn wäre für den Münchner Automobilhersteller, der sich nach dem Formel-1-Ausstieg ganz auf die DTM konzentriert, natürlich die Krönung.
Spengler hat es nun selbst in der Hand und könnte Paffett mit zwei Siegen noch abfangen. Dagegen ist Titelverteidiger Audi seit Oschersleben auch rechnerisch aus dem Titelrennen ausgeschieden. Als letzter BMW-Pilot hatte der Italiener Roberto Ravaglia 1989 den DTM-Titel gewonnen.
Auf verlorenem Posten standen die beiden ehemaligen Formel-1-Piloten im Mercedes-Team. Ralf Schumacher kam im 50. DTM-Rennen seiner Karriere nicht über den 13. Rang hinaus. Für den Schotten David Coulthard, der nur auf dem 21. und vorletzten Startplatz stand, war der Arbeitstag nach einer frühen Kollision schon nach zwei Runden beendet.
0,6 Sekunden entscheiden
Nicht viel weiter kam Titelverteidiger Martin Tomczyk, der seinen BMW früh an der Box abstellen musste. Irgendetwas am Kühler sei beschädigt gewesen, das Team wisse noch nicht genau, was es sei, sagte Tomczyk: "So hat es jedenfalls keinen Sinn gemacht, hier weiterzufahren."
Spengler gab sich beim Start keine Blöße und behauptete seine Pole Position. Der Kanadier stand als erster Fahrer in dieser Saison schon zum dritten Mal auf dem ersten Startplatz. Auch nach den ersten Boxenstopps blieb Spengler ohne Probleme vorne. In den letzten Runden kam Paffett zwar näher, doch Spengler rettete den Sieg mit 0,6 Sekunden Vorsprung ins Ziel.