DTM: Audi als Spitzenreiter nach Spielberg

SID
Mike Rockenfeller steht mit Audi an der Spitze des Gesamtklassements
© getty

Erstmals seit mehr als anderthalb Jahren steht in Mike Rockenfeller ein Audi-Pilot an der Spitze des DTM-Klassements, die Krise der Ingolstädter scheint beendet.

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Im österreichischen Spielberg soll die Führung verteidigt werden - doch das Feld liegt eng beisammen. Man will nicht so recht darüber sprechen bei Audi, doch es wird ein besonderer Tag sein für die Ingolstädter. Wenn die DTM am Sonntag in Spielberg in ihren dritten Saisonlauf startet, dann ist man endlich wieder der Gejagte in der Tourenwagenserie.

Erstmals seit anderthalb Jahren geht ein Audi-Pilot als Gesamtführender ins Rennen - nach Monaten voller Enttäuschungen, nach Monaten, in denen Erklärungen für immer neues Scheitern gefunden werden mussten.

Rockenfeller entspannt an der Spitze

Der Mann, der das möglich machte, heißt Mike Rockenfeller, und der gibt sich betont entspannt. "Ich fühle mich nicht anders als vor anderen Rennen auch", sagt der Sieger von Brands Hatch, ohnehin versuche er, "überall das Maximum herauszuholen - und das bis zum Ende des Jahres."

Doch auch für den 29-Jährigen ist es eine Premiere, denn trotz seines unbestritten großen Talents stand Rockenfeller noch nie ganz vorne im Klassement. Der Hochveranlagte, der bereits Langstreckenrennen in Le Mans und Daytona gewonnen hat, soll nun endlich auch in der DTM sein Talent regelmäßig beweisen.

In Brands Hatch hat Rockenfeller zunächst ein Zeichen gesetzt, schon früh in der Saison deutete Audi damit an, dass wieder mit ihnen zu rechnen ist. Ganz anders war das im vergangenen Jahr. Zu Beginn lief man der Konkurrenz hinterher, den Rückstand während des laufenden Wettbewerbs aufzuholen, erwies sich als schwierig.

"Führung hat nichts zu sagen"

"Wir haben damals viel versucht und verändert", sagt Rockenfeller, "und sicher auch viel in die falsche Richtung geschraubt." Das Ergebnis: Nur zwei Siege, keine Chance auf den Titel.

"Nach dem zweiten Rennen hat eine Führung in der Meisterschaftswertung auch in dieser Saison noch nichts zu sagen", sagt Rockenfeller zwar, doch die Ausgangslage ist eine andere: "Wir haben über den Winter versucht, uns die Grundlage zu schaffen, und wir verstehen das Auto jetzt von Beginn an besser."

Deutlich mehr lässt sich aus den ersten Saisonläufen in der Tat noch nicht ziehen, denn die DTM bestätigt bislag eine Stärke des vergangenen Jahres: Die Leistungsdichte ist hoch, besonders die Spitze ist enorm eng beieinander - nur eine Zehntelsekunde trennte etwa beim Qualifying in Brands Hatch die ersten Sechs, das gesamte Feld bewegte sich innerhalb von nur sechs Zehnteln.

Konkurrenz wittert Chance

"Der Teufel steckt da auch für die Ingenieure im Detail", sagt Audis DTM-Leiter Dieter Gass: "Für winzige Fehler ist kein Platz, das wird sofort hart bestraft."

Auch die Konkurrenz rechnet sich daher beste Chancen aus, um die Berg- und Talfahrt in Spielberg zur Rückkehr an die Spitze zu nutzen. Titelverteidiger Bruno Spengler (Kanada/28 Punkte) und Auftaktsieger Augusto Farfus (Brasilien/25) im BMW sind Rockenfeller (29) in der Gesamtwertung dicht auf den Fersen. Und auch Vizemeister Gary Paffett (England/20) liegt als bester Mercedes-Pilot in Schlagdistanz.

Für Ungewohntes sorgt am Rennwochenende in Spielberg König Fußball: Das Qualifying beginnt am Samstag erst um 17.50 Uhr, Grund ist das DFB-Pokalfinale zwischen Bayern München und dem VfB Stuttgart. Die übertragende ARD will auf diese Weise einen Sportblock bieten und schaltet gleich vom Zeittraining ins Berliner Olympiastadion.

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