"Es war wirklich sehr schwierig in den letzten Rennen, aber alle haben sich reingekniet", rief der Brite: "Jetzt wollen wir mehr Siege!" Mit seinem Triumph vor Titelkandidat Mike Rockenfeller (Neuwied) und Mercedes-Youngster Christian Vietoris (Gönnersdorf) meldete sich Paffett im Rennen um die Meisterschaft zurück.
Der Titelverteidiger und Gesamtführende Bruno Spengler (Kanada) betrieb an einem schwarzen Wochenende für BMW dagegen nur Schadensbegrenzung.
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In einem echten Foto-Finish verteidigte der Kanadier zumindest Platz sieben vor Mattias Ekström (Schweden) im Audi und fuhr damit als einziger BMW-Fahrer in die Top 10. In der Gesamtwertung liegen Spengler und Rockenfeller mit 59 Punkten nun gleichauf an der Spitze. Paffett folgt mit 47 Zählern auf dem dritten Platz.
"Der zweite Platz, das sind wichtige Punkte für die Meisterschaft", sagte Rockenfeller daher: "Die Pace von Gary hatten wir heute einfach nicht, aber wir sind vorne mit dabei, das ist wichtig."
Rückschlag für Glock
Für den früheren Formel-1-Piloten Timo Glock (Wersau) setzte es mit Rang 14 derweil einen Rückschlag, noch im vergangenen Rennen in Spielberg hatte der BMW-Pilot seinen ersten Podestplatz gefeiert.
Auf der 3,442 km langen Strecke in der Lausitz legte Paffett einen hervorragenden Start hin. Der 32-Jährige, von Rang zwei gestartet, nahm Pole-Setter Vietoris schon auf den ersten Metern eine Wagenlänge ab und ging in der ersten Kurve an seinem Markenkollegen vorbei.
Titelkandidat Paffett zeigte in der Folge seine bislang stärkste Saisonleistung und baute den Vorsprung zunächst aus. Dahinter machte Rockenfeller dank eines starken Reifenmanagements Platz um Platz gut.
Der Sieger von Brands Hatch hatte sich vom sechsten Startplatz vorgearbeitet und lag nun plötzlich in Schlagdistanz zu Paffett - via Boxenfunk kam die Aufforderung zum Angriff: "Paffett ist auf harten Reifen unterwegs", teilte der Renningenieur mit, Rockenfeller sollte den Vorteil der weichen Pneus schnell nutzen. In den folgenden Runden lieferten sich beide jedoch zunächst ein enges Duell ohne Fehler und Positionswechsel.
"Das ist doch kein Kinderspielplatz"
Am Ende des Feldes erlebte Glock derweil weitere Enttäuschungen. Nach einer Strafe wegen Behinderung während des Qualifyings war der Wersauer lediglich vom 17. Platz ins Rennen gegangen, verlor aber schon zum Start weitere Plätze. Zur Rennhälfte wurde der Dritte von Spielberg sogar auf den letzten Platz durchgereicht.
Zu Beginn des letzten Renndrittels setzte Paffett an der Spitze einen ersten Hilferuf an die Box ab. "Meine Hinterreifen bauen stark ab", funkte der Brite, wenig später kam er rein und ließ Rockenfeller passieren. Doch in den Runden an der Spitze konnte der Audi-Pilot nicht die nötigen Sekunden gut machen, nach seinem letzten Reifenwechsel kam er kurz hinter Paffett auf die Strecke zurück.
Kurz vor Schluss musste Spengler dagegen den sechsten Platz an Mercedes-Youngster Daniel Juncadella (Spanien) abgegeben und auch der siebte geriet schwer in Gefahr. Ekström, der von Startplatz 18 vorgefahren war, war in der letzten Kurve auf gleicher Höhe.
Nur mit einer Haubenlänge Vorsprung rettete Spengler den siebten Platz ins Ziel - und bedachte Ekström anschließend mit unflätigen Gesten. "Das ist doch kein Kinderspielplatz", rechtfertigte sich der Schwede: "So langsam wie er unterwegs war, muss er damit rechnen." Wegen unsportlichen Verhaltens wurde Spengler anschließend mit einer Geldstrafe von 1000 Euro belegt.
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