Röhrl: Krautköpfe machen Motorsport kaputt

SID
Unter anderem die Disqualifikation Mattias Ekströms stößt Walter Röhrl übel aus
© getty

Der zweimalige Rallye-Weltmeister Walter Röhrl hat die Entscheidungsträger des Deutschen Motorsportbundes (DMSB) als "Krautköpfe" bezeichnet und die Disqualifikation des zweimaligen DTM-Champions Mattias Ekström am vergangenen Sonntag auf dem Norisring scharf kritisiert.

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"Ich hätte meine Lizenz zurückgegeben und wäre heimgefahren", sagte Röhrl der Bild-Zeitung: "Wenn ich heute noch aktiv wäre, hätte ich wahrscheinlich sowieso schon längst keine Lizenz mehr. Ekström, der für mich der beste Tourenwagen-Fahrer der Welt ist, tut mir leid."

Audi-Pilot Ekström hatte das fünfte Saisonrennen in Nürnberg gewonnen. Im Parc fermé hatten dann Ekströms Vater und ein Teammitglied den Schweden beim gemeinsamen Jubel mit Wasser übergossen, damit angeblich das Gewicht des Fahrers verändert und somit einen Regelbruch begangen. Der kanadische Mercedes-Pilot Robert Wickens wurde zum Sieger des Rennens erklärt, Audi hat gegen diese Entscheidung Protest eingelegt.

Kein Verständnis für Ekström-Disqualifikation

Röhrl hat keinerlei Verständnis für Ekströms Disqualifikation. "Was ist denn passiert? Es hat doch alles dem Reglement entsprochen, das Auto war sogar sieben Kilo zu schwer", sagte der Regensburger: "Und dann wird Ekström disqualifiziert, weil ihn sein Vater aus Freude nassspritzt oder um ihn bei der Hitze zu kühlen? Also, das ist unverhältnismäßig und Irrsinn." So eine Geschichte schade dem gesamten Motorsport: "Es rückt ihn in ein schlechtes Licht, sodass kein normaler Mensch mehr zuschauen mag."

Der Fan könne so etwas schließlich überhaupt nicht mehr nachvollziehen. "Der freut sich über ein tolles Rennen, über einen verdienten Sieger, aber plötzlich ist dann alles anders", sagte Röhrl: "Ein Fahrer entscheidet auf der Strecke in einer Hundertstelsekunde, was er macht. Und dann sitzen da hinterher ein paar Krautköpfe und suchen stundenlang nach irgendwelchen Fehlern. Wenn die so weitermachen, machen Sie den Motorsport kaputt."

Sollte der Audi-Protest abgewiesen werden, wird Röhrl seine ganz persönlichen Konsequenzen ziehen. "Wenn es so bleibt, schaue ich kein DTM-Rennen mehr. Weil ich mich von den Offiziellen nicht an der Nase herumführen lasse", sagte der 66-Jährige.

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