Folger: "Eine Traumkonstellation"

SID
Jonas Folger hat bei den Testfahrten gute Arbeit geleistet
© getty

Jonas Folger hat sich bei den Testfahrten für seine erste Saison in der MotoGP selbst überrascht. Vor dem Auftakt hält sich der 23-Jährige mit Prognosen zurück, bester Neuling will er aber werden.

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Seine Hausaufgaben hat Jonas Folger vorbildlich erledigt. Schnelle Runden, gutes Teamwork, die Vorbereitung auf das Debüt in der MotoGP lief für den Neuling fast perfekt. "Letztendlich ist es auch nur ein Motorrad", sagt der 23-Jährige, weiß aber auch, wie schwierig die Herausforderung mit der starken Maschine schon beim Auftakt am Sonntag (20.00 Uhr MEZ) in Doha/Katar wird.

Folger muss nicht bange sein. Der fünfmalige Grand-Prix-Sieger hat im Winter auf ganzer Linie überzeugt. Die Umstellung auf die Yamaha M1, ein 250-PS-Monster, vollgepackt mit Elektronik, gelang reibungslos. Bei den Testfahrten war der bisherige Moto2-Pilot regelmäßig bester Aufsteiger. "Die Ergebnisse haben mich überrascht", sagt Folger im SID-Gespräch. Anderen geht es genauso.

Auch Herve Poncharal, beim französischen Tech3-Rennstall Teamchef des neuen deutschen Hoffnungsträgers, ist total begeistert. "Die Wintertests waren großartig. Es lief besser, als wir oder Jonas es erwartet hätten", sagte Poncharal dem SID: "Wir haben Jonas für die MotoGP engagiert, weil wir wussten, dass er schnell sein und den Übergang von der Moto2 gut hinbekommen würde. Es ist bislang eine Traumkonstellation."

Gute Zeiten sind das eine. Eine starke Rennperformance über die gesamte Distanz aber etwas ganz anderes. "Wir müssen uns erst mal beweisen", meint Folger deshalb eher vorsichtig: "Wenn wir uns konzentrieren, können wir vielleicht für die ein oder andere Überraschung sorgen."

Letzter Test - dann Entspannung

Nach dem letzten Test in Katar, den Folger auf Platz acht abschloss, entspannte er noch einige Tage in der Heimat. Der Rennfahrer baut zurzeit ein Haus im Dörfchen Oberbergkirchen bei seinem Heimatort Mühldorf am Inn, noch wohnt die Freundin mit der gemeinsamen Tochter in München. "Ich hänge ganz schön an meiner Familie", sagt Folger. Auch in diesem Jahr ist er selten da, 18 Grand Prix sind zu fahren.

Seit Anfang der Woche ist er wieder in Doha. Am Donnerstag steht das erste Training an, dann will Folger zeigen, was in ihm steckt. Er hat hart dafür gearbeitet, für die MotoGP fehlte ihm Muskelmasse. Immerhin zweieinhalb, drei Kilo hat er seit Herbst draufgepackt. "Ich tue mich schwer, weil ich von Haus aus sehr, sehr leicht bin."

Der Aufwand hat sich bisher gelohnt. Folger übertraf die Erwartungen. "Bei den Ergebnissen brauchen wir uns nicht irgendein Ziel zu setzen", meint er dennoch. Mit seinem Teamkollegen Johann Zarco (Frankreich), Moto2-Weltmeister, will er um Platz eins in der Wertung der Neuen kämpfen: "Da schaut jeder von uns drauf."

Ziel: Bester Rookie

Genau das verlangt auch Poncharal. "Das erste Ziel muss es sein, bester Rookie zu werden", sagt der Franzose, das Fahrerfeld sei aber "sehr, sehr stark. Wenn wir die Saison in den Top 10 beenden, haben wir die Mission erfüllt. Aber bis dahin fließt noch viel Wasser unter der Brücke durch."

Auf den Saisonstart in Doha und das einzige Nachtrennen des Jahres freut sich Folger besonders. "Es macht Spaß. Es ist eine tolle Abwechslung. Ich hätte nichts dagegen, wenn wir woanders auch unter Flutlicht fahren würden."

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