Im Kampf gegen seine Dopingsperre ist Alberto Contador ausgerechnet von seinem früheren Teamkollegen und Landsmann David Etxebarria harsch kritisiert worden. "Weine nicht, wenn du vorher geschwiegen hast", teilte Etxebarria via Twitter dem dreimaligen Toursieger mit.
"Du sagst, dass du nicht an das Anti-Doping-System glaubst, obwohl du dadurch eine Tour gewonnen hast", ergänzte der zweimalige Tour-Etappensieger mit Blick auf Contadors ersten Titel bei der Frankreich-Rundfahrt 2007, als der Däne Michael Rasmussen vier Tage vor dem Ende in Führung liegend aus dem Rennen genommen worden war. Rasmussen hatte in der Vorbereitung mehrfach falsche Angaben über seine Aufenthaltsorte gemacht.
Etxebarria kann den Aufschrei Contadors, den der spanische Radsport-Verband RFEC wegen seiner positiven Dopingprobe auf Clenbuterol für ein Jahr sperren will, nicht verstehen.
Schließlich habe Contador auch geschwiegen, als seine Teamkollegen im Zuge der Operacion Puerto vor viereinhalb Jahren am Pranger gestanden hatte. Etxebarria, der ebenfalls auf der Kundenliste von Dopingarzt Eufemiano Fuentes aufgeführt war, beendete danach seine Karriere.
AC wird nachträglich von Fuentes-Liste gelöscht
Beide waren 2006 für das Liberty-Seguros-Team gefahren. Auch der Name Contadors mit den Initialien AC hatte damals auf der Fuentes-Liste gestanden, ehe er nachträglich gelöscht worden war. Contador kam so schadlos aus der Affäre heraus und gewann anschließend dreimal die Tour.
Der Sieg 2010 dürfte ihm aber aberkannt werden, sollte die Sperre beschlossene Sache sein. Der 28-Jährige war am zweiten Ruhetag der Tour positiv auf Clenbuterol getestet worden.
Contador hatte dies mit dem Verzehr von kontaminiertem Fleisch zu erklären versucht. Der Madrilene will die Sperre ("Bin ein Vorbild an Sauberkeit") auf keinen Fall akzeptieren.