WM-Vorbereitung für Martin beim HTC-Abschied

SID
Die beiden HTC-Fahrer Tony Martin (r.) und Mark Cavendish starten bei der Vuelta
© Getty

Tony Martin rollt sich für das angepeilte WM-Gold ein, John Degenkolb betritt die große Bühne, und Mark Cavendishs Siegeshunger ist noch lange nicht gestillt: Das sich in der Auflösung befindende HTC-Team will sich bei der am Samstag in Benidorm beginnenden 66. Vuelta mit einer starken Vorstellung von der Bühne der großen Landesrundfahrten verabschieden.

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Gut möglich, dass nach dem 13,5 Kilometer langen Teamzeitfahren zum Auftakt ein HTC-Profi die Führung übernimmt. "Wir als Team wollen jetzt noch eine schöne Abschiedstour von HTC bieten und die Vuelta genießen", sagt John Degenkolb: "Das Mannschaftszeitfahren werden wir uns ganz genau ansehen. Das wäre ein Hammer, wenn uns da der große Coup gelingt."

Degenkolb schielt sicher auch auf einen Etappensieg, für die Erfolge soll aber in erster Linie Superstar Mark Cavendish sorgen. Der Brite bekommt es in den Massensprints nicht nur mit alten Bekannten wie dem Belgier Tom Boonen und dem Italiener Alessandro Petacchi zu tun, sondern auch mit dem zwölfmaligen Saisonsieger Marcel Kittel. Der Erfurter bestreitet genau wie sein künftiger Skil-Teamkollege Degenkolb seiner erste dreiwöchige Landesrundfahrt.

Martin entscheidet in zwei Wochen

Ob Tony Martin künftig auch das Skil-Trikot tragen wird, will er in zwei Wochen bekannt geben. "Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir zum 1. September etwas verkünden. Noch ist nichts entschieden, es sind noch einige Teams im Rennen", sagte Martins Manager Jörg Werner.

Das Internetportal "Cyclingnews" hatte zuvor gemeldet, dass sich der 26 Jahre alte Zeitfahrspezialist für das neue belgische Team Omega Pharma-Quick Step entschieden habe. Werner wollte dies nicht bestätigen. "Wir hatten ein gutes Gespräch mit Quick Step, aber es ist nichts unterschrieben", sagte Werner. Neben den Belgiern haben auch Garmin und Skil großes Interesse an einer Verpflichtung Martins.

Ist die Entscheidung gefallen, hat Martin auch den Kopf frei für das letzte große Saisonziel. Bei der WM Ende September in Kopenhagen will der 26-Jährige Gold im Zeitfahren gewinnen. "Ich bin gespannt auf mein Debüt bei der Vuelta. Es soll dort ja nicht so hektisch wie bei der Tour sein", sagte Martin. Die Gesamtwertung spielt für den gebürtigen Cottbuser keine Rolle, es zählt nur die WM-Vorbereitung.

Tour-Verlierer wollen sich beweisen

Den Rundfahrtspezialisten, vor allem jene, die bei der Tour de France enttäuschten oder verletzt aufgaben, werden die drei Wochen mit 3300 Kilometern noch einmal alles abverlangen. Die fünf Bergankünfte im Hochgebirge werden womöglich die Rundfahrt entscheiden, zumal nur ein langes Zeitfahren auf dem Programm steht.

Andreas Klöden (Mittweida) gehört zu jenen Tour-Enttäuschten, doch für das Gesamtklassement bei der Vuelta reicht es nach seinem Sturz während der Tour noch nicht. "Der Rücken ist wieder in Ordnung, aber ich bin nicht in Top-Form", teilte der Sachse via Twitter mit.

Stattdessen dürfte der Gesamtsieg über den Briten Bradley Wiggins, den Belgier Jurgen van den Broeck und den italienischen Vorjahressieger Vincenzo Nibali führen. Die Spanier Igor Anton und Joaquim Rodriguez dürften ebenso wie der zweimalige Rundfahrtsieger Denis Mentschow aus Russland ebenfalls gute Chancen haben.

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