Im dichten Nebel erreichte Jumbo-Visma-Kapitän Roglic das Ziel 14 Sekunden nach Lopez und holte acht Sekunden Vorsprung auf seinen schärfsten Kontrahenten Enric Mas (Spanien/beide Movistar) heraus, der Dritter wurde. In der Gesamtwertung führt der Titelverteidiger nach der letzten schweren Bergetappe mit 2:30 vor Mas, Lopez (2:53) ist Dritter.
"Das hat sich wirklich wie eine Königsetappe angefühlt. Es war sehr hart, vor allem nach den gestrigen Anstrengungen", sagte Roglic, der am Vortag mit seinem Etappensieg an den Lagos de Covadonga den norwegischen Außenseiter Odd Cristian Eiking wie erwartet an der Spitze des Gesamtklassements abgelöst hatte: "Ich bin froh, dass wir mit den wirklich hohen Bergen durch sind."
Bei der finalen Kletterpartie des Tages über 14,8 km und 1400 Höhenmeter bei durchschnittlich 9,8 Prozent Steigung (17 Prozent in der Spitze) hatte Lopez rund vier Kilometer vor dem höchsten Punkt attackiert. Roglic fuhr nicht hinterher und kontrollierte das Geschehen am Hinterrad von Mas, den er kurz vor dem Ziel abhängte.
Der 31 Jahre alte Roglic könnte die Vuelta als erst dritter Profi nach dem Schweizer Tony Rominger (1992 bis 1994) und dem Spanier Roberto Heras (2003 bis 2005) zum dritten Mal in Folge gewinnen. Heras ist mit vier Siegen Rekordgewinner der jüngsten der drei großen Landesrundfahrten. Bei der Tour im Juni war Roglic als Folge eines schweren Sturzes frühzeitig ausgestiegen.
Der Gamoniteiru, am gleichen Massiv wie der legendäre Angliru gelegen, stand erstmals im Programm der Vuelta. Das Teilstück mit fast 4500 Höhenmetern war die letzte große Kraftprobe der 76. Spanien-Rundfahrt. Am Freitag und Samstag folgen mittelschwere Abschnitte, die Vuelta endet am Sonntag mit einem Einzelzeitfahren in Santiago de Compostela.