Hausding schreibt Geschichte

SID
Patrick Hausding holte erneut eine Medaille
© getty

Kein Gold, aber ein Rekord: Patrick Hausdings unglaubliche Siegesserie bei der Heim-Europameisterschaft ist zwar gerissen, doch dafür hat der Wassersprung-Weltmeister EM-Geschichte geschrieben. Nach drei Titeln in drei Tagen sprang der 25-Jährige in Berlin mit Synchronpartner Stephan Feck vom Drei-Meter-Brett zu Silber. "Immer nur Gold ist ja langweilig", scherzte Hausding und betonte dann: "Mit Silber sind wir super zufrieden."

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Erfolgreicher als Hausding, der zuvor im Turm-Synchronspringen sowie in den Einzeln vom Ein-Meter- und Drei-Meter-Brett triumphiert hatte, war bei einer EM noch kein Wasserspringer. Nur der Russe Dimitri Sautin war vor 14 Jahren in Helsinki ebenfalls zu dreimal Gold und einmal Silber gesprungen.

"Es ist schön, wenn man in den Geschichtsbüchern steht und auf einen zurückgeblickt wird. Dann hat man später immer ein Gesprächsthema", sagte Hausding. Mit einer Medaille im abschließenden Turm-Einzel am Samstag kann der Synchron-Weltmeister nicht nur Sautin überflügeln, sondern auch seinen EM-Rekord von 2010 mit insgesamt fünf Medaillen einstellen. Hausding betonte aber: "Das ist die unwahrscheinlichste Medaillenchance."

Wieder "nur" Platz zwei

Vom Drei-Meter-Brett waren nur die bärenstarken Russen Ilja Sacharow/Jewgeni Kusnezow (464,64 Punkte) für das deutsche Duo Hausding/Feck (438,15) nicht zu knacken. Dass es für die "Silberfische" nun zum fünften Mal in Folge "nur" zum zweiten Platz bei einer EM gereicht hat, trübte die Stimmung nicht. "Es fühlt sich wie Gold an, weil die Konkurrenz in Europa so stark ist", sagte der Leipziger Feck. Rang drei ging an die Ukrainer Olexander Gorschkowosow/Ilja Kwascha (433,98).

Hausding war die Erschöpfung der vergangenen Tage etwas anzumerken. Vor allem das dramatische Einzel-Finale am Donnerstag, als er sich nach einem verpatzten Auftaktsprung vom letzten auf den ersten Platz vorgekämpft hatte, hinterließ Spuren. "Das gestern war wie im Märchen", sagte Hausding: "Das kann man sich schöner nicht vorstellen."

Dass Kumpel Robert Harting, der frisch gekürte Diskus-Europameister, ihn auf der Tribüne angefeuert hatte, motivierte den Wasserspringer zusätzlich. "Da konnte er sich angucken, wie man dreimal Europameister wird", scherzte Hausding: "Damit ziehe ich ihn immer ein bisschen auf."

"Eine Medaille wäre schön gewesen"

Maria Kurjo verlor derweil ihr "Bronze-Abonnement" bei Europameisterschaften. Nachdem die Berlinerin zuletzt dreimal in Folge den dritten Platz vom Turm belegt hatte, musste sich die 24-Jährige ausgerechnet bei der EM in ihrer Heimatstadt Berlin mit dem fünften Platz zufrieden geben.

"Ich bin ein bisschen geknickt. Eine Medaille wäre schön gewesen", sagte Kurjo, ehe sie in den Armen von Bundestrainer Lutz Buschkow über die verpasste Medaillenchance weinte. Genau wie ihre Berliner Klubkollegin Kieu Duong, die Siebte wurde, offenbarte Kurjo Schwächen bei der Eintauchphase.

Den EM-Titel sicherte sich die Britin Sarah Barrow vor der Italienerin Naomi Batki und der ukrainischen Titelverteidigerin Julia Prokoptschuk.

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