Perplexe Maurer gewinnt Bronze

SID
Überraschender, dafür umso größerer Erfolg: Maurer feiert Bronze
© getty

Angela Maurer bescherte den deutschen Freiwasserschwimmern mit Bronze über 25 Kilometer die vierte WM-Medaille, Sascha Klein wahrte beim überraschenden Turm-Aus von Martin Wolfram die letzte Chance auf Springer-Edelmetall: Vor den ersten Starts der Beckenschwimmer um Weltrekordler Paul Biedermann haben die deutschen Athleten bei der WM in Kasan ihre Bilanz aufgestockt.

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Die zweimalige Weltmeisterin Maurer war völlig perplex, als sie nach dem Marathon in der Kasanka anschlug. "Ich hab' hingeguckt und gedacht: Das ist falsch", sagte 40-Jährige. Doch die Anzeigetafel log nicht: Maurer hatte ihre 20. internationale Medaille gewonnen.

"Die Trainer hatten mir die falschen Infos gegeben und gesagt: Drei Mädels sind weg", berichtete die Mainzerin: "Deshalb war ich total überrascht. Ich dachte, ich wäre auf Platz vier." Ein Offizieller zeigte mit den Fingern "drei" an - und Maurer riss die Arme hoch. "Da freut man sich umso mehr."

Fünf Tage nach ihrem 40. Geburtstag und vier Tage nach dem Olympia-Aus für Rio 2016 bewies die Grande Dame des deutschen Freiwasserschwimmens hinter der Brasilianerin Ana Marcela Cunha und der Vize-Europameisterin Anna Olasz aus Ungarn einmal mehr, dass sie noch immer zur Weltspitze gehört.

Ob sie allerdings auch ohne das Olympiarennen an der Copacabana vor Augen noch im nächsten Jahr schwimmt, ließ Maurer offen: "Schauen wir mal. Jetzt genieße ich meinen Erfolg."

"Kleiner Freiwasserstar"

Bundestrainer Stefan Lurz wünschte sich noch "ein, zwei, drei Jahre" mit Maurer. "Solange sie vorne mitschwimmen kann, ist sie am Ball", sagte er: "Sie ist und bleibt ein Vorbild für alle." Als Nachfolgerin positionierte sich die 19-jährige Finnia Wunram. Die Magdeburgerin, die über fünf Kilometer bereits Bronze gewonnen hatte, schloss ihr zweites Rennen über die Marathondistanz als Fünfte ab. Lurz war begeistert:

"Da wächst ein kleiner Freiwasserstar heran. Sie kann in den nächsten Jahren international eine große Rolle spielen."

Wunram selbst, die lange das Feld angeführt hatte, war froh, überhaupt ins Ziel gekommen zu sein. "Mein Ziel war es, die Strecke durchzuschwimmen. Bei der EM im letzten Jahr bin ich ausgestiegen", sagte sie.

So richtig angefreundet hat sich die Schülerin mit der Marathondistanz noch nicht: "Ich bevorzuge die fünf und die zehn Kilometer. Aber man weiß ja nie." Bei den Männern schwammen Alexander Studzinski (Wiesbaden) als Neunter und Andreas Waschburger (Saarbrücken) als Elfter deutlich am Podest vorbei.

Klein hofft auf Medaille

Klein, WM-Dritter 2011 und 2013 vom Turm, belegte im Halbfinale mit 487,05 Punkten den siebten Rang und bescherte damit dem deutschen Wassersprung-Team einen zweiten Olympia-Quotenplatz.

Im letzten Endkampf der Sprungwettbewerbe im Aquatics Palace am Sonntag (18.30 Uhr MESZ) fehlt allerdings Europameister Wolfram, der dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) mit seinem EM-Triumph vor zwei Monaten in Rostock bereits einen Olympia-Startplatz gesichert hatte. Der Dresdner schied nach zwei völlig verpatzten Sprüngen als 14. (407,90) aus.

Klein ist für die bislang medaillenlosen deutsche Wasserspringer die letzte realistische Hoffnung auf WM-Edelmetall. Mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) waren im Vorfeld ein bis zwei Medaillen als Ziel vereinbart worden.

"Im Finale will ich meine Sprünge so gut wie möglich ins Wassers bringen. Wenn ich das schaffe, ist ein Platz vorne drin", sagte Klein. Wolfram, der sich bei Olympia 2012 in London die Schulter ausgekugelt hatte, war dagegen tief enttäuscht: "Das war mein erster großer und langer Wettkampf seit Olympia. Da fehlte mir nach den drei Jahren auch die Erfahrung."

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