Der inzwischen zurückgetretene deutsche Rekordhalter Marco di Carli hatte auf seiner Facebook-Seite die Nominierung für die WM in Budapest (14. bis 30. Juli) scharf kritisiert, weil für Weltmeister Marco Koch, die 4x200-m-Freistilstaffel der Männer und die gemischte 4x100-m-Lagenstaffel Ausnahmeregelungen von der harten Norm herangezogen wurden, bei anderen Schwimmern jedoch nicht.
Lambertz betonte, dass die Entscheidung kein Alleingang gewesen sei. Alle Ausnahmen seien vom Nominierungsausschuss, der neben Lambertz aus den Athletensprechern, dem Trainersprecher und dem Bundestrainer Diagnostik besteht, "mehrheitlich verabschiedet" worden. Bei der Bewertung seien zudem Entwicklungsverläufe, der Fitnesszustand, die Mehrfachbelastungen im Rahmen der WM und Erfolgspotenziale für Olympia 2020 in Tokio eingeflossen.
Kritik auch von Vanessa Grimberg
Auch die Kritik von Brustschwimmerin Vanessa Grimberg, die dem Bundestrainer einen schlechten Umgang mit Andersdenkenden vorwirft ("Er kommuniziert nur mit den Leuten, mit denen er möchte"), kann Lambertz nicht nachvollziehen. Er verteidigte seine Entscheidung, der Stuttgarterin, die sich einem Umzug zum Bundesstützpunkt Heidelberg verweigert, die Stelle in der Sportfördergruppe der Bundeswehr zu streichen.
"Ich muss genau abwägen, wem ich diese Plätze gebe und wem nicht. Durch die Verweigerung einer erbetenen Olympiaanalyse von Vanessa seitens ihres Trainers fehlt mir bis heute der detaillierte Rückblick auf die Olympiade 2012-2016, was eine sinnvolle Ausrichtung auf 2020 schwierig macht", sagte Lambertz. Er akzeptiere die Entscheidung der deutschen Meisterin über 100 m Brust, "heiße sie aber nicht gut".