Mark Selby erstmals Weltmeister

Von Stefan Petri
Mark Selby wurde erstmals Weltmeister
© getty

Mark Selby hat sich die Krone des Snooker-Sports aufgesetzt. Der 30-jährige Engländer besiegte den großen Favoriten und Titelverteidiger Ronnie O'Sullivan in einem packenden Finale mit 18:14. Dabei drehte Selby einen 5:10-Rückstand und spielte insbesondere am zweiten Finaltag groß auf. Sein Lohn: Umgerechnet 365.000 Euro Siegprämie und die Führung in der Weltrangliste.

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Mit 10:7 lag der fünffache Titelträger O'Sullivan vorn, als es in die insgesamt dritte Session am Montagnachmittag ging. Er fand jedoch über den gesamten Tag nie wirklich zu seinem Spiel und musste sich insbesondere im Safety-Spiel immer wieder geschlagen geben. Selby holte die ersten drei Frames zum Ausgleich und ging mit 12:11 in Führung, bevor der Favorit mit einem Century ausgleichen konnte.

Insgesamt wirkte O'Sullivan jedoch zeitweise fahrig und nervös und machte viele leichte Fehler. Auch Selby spielte bei weitem nicht fehlerlos, war aber letzten Endes der konzentriertere und an diesem Tag bessere Spieler. In der Abendsession zog er auf 14:12 und dann auf 17:14 davon und brachte sich im finalen Frame beim Stand von 6:56 mit einem sensationellen Split über drei Banden und nur noch vier Roten auf dem Tisch wieder ins Spiel. Mit der finalen Schwarzen sicherte er sich schließlich seinen ersten WM-Titel - 2007 hatte er das Finale gegen John Higgins verloren.

O'Sullivan "wie betäubt"

"Er war in den letzten 17 Tagen der beste Spieler und hat mich immer wieder in Schwierigkeiten gebracht. Er ist ein würdiger Weltmeister. Am Ende war ich wie betäubt, weil er so stark war" erklärte O'Sullivan nach der Partie, und gab dann zu, dass er ein solches Match vor einigen Jahren vielleicht noch aufgegeben hätte: "Es ging mir noch nie so gut, ich habe die letzten 17 Tage genossen. Vor einigen Jahren hätte ich vielleicht das Handtuch geworfen, aber diesmal habe ich mein Bestes gegeben."

"Es gibt nichts Schöneres, als in einem WM-Finale gegen Ronnie zu gewinnen", sagte der erleichterte und den Tränen nahe Champion und erwähnte seinen Vater, den er im Alter von 16 Jahren verloren hatte, während seine Frau Vikki im Publikum ebenfalls mit den Tränen kämpfte. "Ich habe mich ins Match gekämpft. Am Anfang habe ich kein schönes Snooker gespielt, aber dann wurde es besser."

Durch den Triumph gehört Selby nun zum erlesenen Kreis der "Triple-Crown-Winner" im Snooker: Neben der WM gehören dazu auch das Masters und die UK Championship, die Selby bereits gewonnen hatte.

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