Im Metrodome von Barnsley war der fünffache Weltmeister gerade dabei, sein Drittrundenmatch gegen den Chinesen Zhang Yong zu beenden, als eine vollständig bekleidete Zuschauerin plötzlich im Spielerbereich auftauchte und um den Tisch herum lief. Vom Referee und einem Security-Mann ließ sie sich nicht so schnell einfangen, während O'Sullivan in aller Seelenruhe den pinken Ball lochte und so ein 129er-Break perfekt machte.
Statt den finalen schwarzen Ball auch noch in der Ecktasche unterzubringen, reicht er dann sein Queue aber der verblüfften Frau, die sich unter Applaus der Zuschauer an gleich zwei Stößen versuchen durfte. O'Sullivan konnte sie aber nicht das Wasser reichen: Nach zwei Fehlversuchen war endgültig Schluss und sie wurde abgeführt. Das Match war vorbei, der Engländer gewann 4-1.
"Ich habe wirklich gehofft, dass sie trifft", sagte der 41-Jährige anschließend bei Eurosport. "Ich wusste zuerst nicht, was ich machen sollte, aber sie sagte: 'Ich gehe doch nur joggen.' Also dachte ich mir: Na gut, dann kannst du ja auch noch einen Stoß machen, wenn du schon dabei bist."
Er habe sich Sorgen gemacht, als der Sicherheitsmann auftauchte: "Ich glaubte, sie würden sich auf sie stürzen, und dachte: 'Wenn sie das machen, könnte sie das umbringen. Ich habe sie also vor einem Rugby-Tackle gerettet."
Seiner Form tat die Unterbrechung keinen Abbruch. Am gleichen Abend gewann O'Sullivan auch noch ein Match gegen seinen Dauerrivalen John Higgins und erreichte damit das Viertelfinale.