Traumfinale in München perfekt

SID
In Indian Wells zog der Deutsche noch den den Kürzeren gegen Andy Murray
© getty

Erst schien Philipp Kohlschreiber ein wenig von allen guten Geistern verlassen, dann aber klappte es doch noch: Mit einem 2:6, 6:1, 6:4 gegen den österreichischen Qualifikanten Gerald Melzer zog der 31 Jahre alte Augsburger ins Endspiel des ATP-Turniers in München ein und trifft dort auf den topgesetzten Weltranglistendritten Andy Murray.

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Am Sonntag geht es um 80.000 Euro Siegprämie, einen BMW i8 im Wert von 139.000 Euro und eine Lederhose - für Olympia- und Wimbledonsieger Murray außerdem noch um seinen ersten Turniersieg auf Sand.

Kohlschreiber und Murray treffen nach ihrer Doppelschicht am Samstag aus Viertel- und Halbfinale im Endspiel am Sonntag zum dritten Mal aufeinander: Zweimal siegte Murray, zuletzt im März in Indian Wells, davor im vergangenen Jahr bei den French Open - mit 12:10 im fünften Satz. "Er geht als klarer Favorit ins Spiel, aber ich habe eine geile Woche hinter mir", sagte Kohlschreiber. Er bestreitet sein viertes Finale bei den BMW Open: 2007 und 2012 gewann er, 2013 unterlag er Tommy Haas. Murray steht erstmals bei einem Sandplatz-Turnier im Endspiel.

Finalisten mit Doppelschicht

Kohlschreiber und Murray mussten am Samstag im Einzel zwei Mal ran, weil am Freitag wegen Regens kein Match auf der Anlage des MTTC Iphitos hatte gespielt werden können. In seiner Spätschicht gegen Melzer kam Kohlschreiber, der im Turnierverlauf bis dahin überzeugt hatte, zunächst gar nicht zurecht, raffte sich dann aber auf.

Gut vier Stunden zuvor hatte er sich mit 2:6, 6:3, 6:4 gegen den an Nummer vier gesetzten Belgier David Goffin durchgesetzt. Zur gleichen Zeit benötigte Melzer 2:15 Stunden beim 7:6 (7:5), 3:6, 6:3 gegen seinen Landsmann Dominic Thiem.

Murray hatte in der Frühschicht zunächst Lukas Rosol aus Tschechien nach verbalen Auseinandersetzungen mit 4:6, 6:3, 6:2 besiegt. Gut viereinhalb Stunden später gewann er sein sechstes Halbfinale auf Sand gegen den an Nummer drei gesetzten Roberto Bautista Agut aus Spanien mit 6:4, 6:4.

"Ein bisschen Müde"

"Ich bin jetzt schon ein bisschen müde", sagte Murray nach seinem Einzug ins Finale - spielte danach aber auch noch sein Halbfinale im Doppel und verlor es an der Seite von Jean-Julien Rojer gegen Alexander Peya (Österreich) und Bruno Soares (Brasilien) 3:6, 2:6.

Im Viertelfinale am Vormittag gegen Rosol hatte Murray im ersten Satz schon mit 4:1 geführt, dann aber zwischenzeitlich den Faden verloren. Nach dem ersten Satz diskutierte er zudem mit dem Stuhlschiedsrichter, sogar Oberschiedsrichter Gerry Armstrong erschien vorübergehend auf dem Platz, weil Murray sich bei einem Seitenwechsel von Rosol provoziert gefühlt hatte. Später blaffte der leicht ungehaltene Schotte den Tschechen an: "Keiner auf der Tour mag dich, jeder hasst dich."

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