Die 33-jährige Pennetta indes verpasste den Sprung in die K.o.-Phase und trat, wie sie es nach ihrem New-York-Coup im September bereits angekündigt hatte, im Anschluss an ihr letztes Match 2015 zurück.
"Ich hatte eine tolle Karriere. Ich werdet mich ab und zu noch auf der Tour sehen. Aber nur, weil ich meinen Freund begleiten werden", sagte Pennetta, die mit dem Weltranglisten-22. Fabio Fognini verlobt ist.
Auch Sharapova war nach der Abschiedsvorstellung der Süditalienerin gerührt: "Das ist ein trauriger Moment. Ich werde Flavias Lachen vermissen", sagte die 28-Jährige.
Masters-Debütantin Pennetta hätte bereits ein Satzgewinn gegen Scharapowa gereicht, um sich die Halbfinal-Teilnahme zu sichern. Doch Scharapowa blieb gnadenlos.
Kerber gegen Sharapova?
Stattdessen schaffte Agnieszka Radwanska (Nr. 5) den Sprung in die Vorschlussrunde des mit sieben Millionen Dollar dotierten Hartplatzturniers.
Die Polin hatte den Grundstein dafür am Donnerstag mit einem 7:6 (7:5), 6:1 gegen die topgesetzte Rumänin Simona Halep gelegt. Die Vorjahresfinalistin schied nach ihrer zweiten Niederlage überraschend schon nach der Vorrunde aus.
Sharapova trifft als Gruppenerste am Samstag auf die Zweitplatzierte der Weißen Gruppe, in der am Freitag neben Angelique Kerber (Kiel/Nr. 6) auch Garbine Muguruza (Spanien/Nr. 2), Petra Kvitova (Tschechien/Nr. 4) sowie Lucie Safarova (Tschechien/Nr. 8) noch um das Halbfinale kämpfen.
Sharapova, die das Masters bislang einmal gewinnen konnte (2004), machte ihrem Ruf als tadellose Sportsfrau einmal mehr alle Ehre. Obwohl sie das Halbfinale schon vor ihrer Partie gegen Pennetta sicher hatte, gab sie alles.
Der Tennisplatz als Büro
"Der Court ist für mich wie ein Büro. Ich will dort immer meine Arbeit zu einhundert Prozent erledigen, egal wie die Umstände sind", hatte die bestverdienende Sportlerin der Welt (30 Millionen Dollar per anno) einmal gesagt.
Nur wenige Stunden zuvor hatte Ikone Chris Evert die 1,88 Meter große Sharapova in den höchsten Tönen für ihre Einstellung gelobt.
"Sie hat diesen bedingungslosen Erfolgshunger, den ich bei anderen Top-Ten-Spielerinnen vermisse. Maria hat diese Gabe, es ist ihre größte Qualität - und ich bewundere es", meinte die frühere Nummer eins.
"Am Ende sehr müde"
Halep hatte sich nach ihrem Vorrunden-Aus schnell wieder gefangen. "Ich war am Ende doch sehr müde, es war eine lange Saison", sagte die French-Open-Finalistin von 2014 und meinte: "Jetzt freue ich mich erst einmal auf meinen Urlaub und will vorerst nichts vom Tennis wissen."
Im vergangenen Jahr hatte Halep das Finale von Singapur gegen Serena Williams (USA) verloren, nachdem sie der Branchenführerin in den Gruppenspielen eine empfindliche Niederlage beigebracht hatte.
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