US Open: Andreescu triumphiert - Serena Williams verpasst 24. Grand-Slam-Titel

SID
Serena Williams hat ihre letzten vier Grand-Slam-Finals verloren - und das ohne eigenen Satzgewinn.
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Nächstes Final-Drama für Serena Williams: Die 37 Jahre alte Tennis-Ikone hat bei den US Open gegen die mutige Teenagerin Bianca Andreescu verloren und muss nach der vierten Niederlage in einem Grand-Slam-Endspiel nacheinander weiter auf ihren 24. Major-Titel warten.

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Ein Jahr nach ihrem Final-Eklat von New York unterlag die 37-Jährige an gleicher Stelle der 18 Jahre jüngeren Andreescu nach 1:40 Stunden 3:6, 5:7.

"Ich bin mehr als dankbar und fühle mich wirklich gesegnet. Serena ist eine wahre Legende unseres Sports, auf dieser Bühne gegen sie zu gewinnen ist einfach unglaublich", sagte Andreescu, die auch Lob von ihrer Gegnerin erhielt. "Bianca hat ein fantastisches Match gespielt, ich freue mich so für sie", sagte Williams, die ihren siebten Titel in Flushing Meadows verpasste, und betonte: "Ich bin sehr stolz darauf, dass ich immer noch auf diesem Level mithalten kann."

Während Andreescu als erste Kanadierin im Einzel bei einem Major triumphierte, jagt Williams weiter vergeblich den 24 Grand-Slam-Titeln der australischen Rekordhalterin Margaret Court hinterher. Viermal stand sie nun seit der Geburt ihrer Tochter Alexis Olympia im September 2017 einen Schritt vor der Einstellung der Bestmarke - viermal scheiterte sie. In Wimbledon hatte sie die Finals gegen Angelique Kerber und Simona Halep verloren, im Vorjahr ebenfalls das Endspiel in New York unter skandalösen Umständen gegen Naomi Osaka.

Bianca Andreescu kann ihr Glück kaum fassen.
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Bianca Andreescu kann ihr Glück kaum fassen.

Andreescu: Die Aufsteigerin des Jahres

Damals hatte sie im Finale völlig die Nerven verloren und sich mit Schiedsrichter Carlos Ramos angelegt, diesen als "Dieb" und "Lügner" bezeichnet. Für ihre Ausbrüche kassierte die US-Amerikanerin mehrere Verwarnungen und schließlich eine Spielstrafe, später bezichtigte sie Ramos des Sexismus.

Andreescu, die bei Williams' erstem Grand-Slam-Triumph in New York 1999 noch nicht einmal geboren war, ist zweifelsohne die Aufsteigerin des Jahres. Als Nummer 152 der Welt war die Teenagerin in die Saison gestartet und kletterte bis zu den US Open auf Rang 15, alle vorherigen sieben Matches gegen Top-10-Spielerinnen hatte sie in diesem Jahr für sich entschieden. "Das Selbstvertrauen wird mir helfen", sagte sie im Kabinengang direkt vor ihrem Final-Debüt bei einem Major.

US Open: Nervenkrimi im entscheidenden Satz

Einen nervösen Start legte Williams hin. Nach zwei Doppelfehlern schenkte sie Andreescu gleich ihr erstes Aufschlagspiel, die Favoritin reagierte wütend: Bei neun Winnern in den ersten vier Spielen leistete sie sich auch schon neun unerzwungene Fehler, Andreescu gab hingegen keinen einzigen vermeidbaren Punkt ab.

Die Kanadierin agierte unbekümmert und mutig, Williams kam mit der aggressiven Spielweise nur schwer zurecht und wehrte bei 2:4 mit höchster Mühe fünf Breakbälle ab. Auch die Nummer acht der Welt konnte anschließend bei Andreescus Aufschlag eine Chance zum Ausgleich nicht nutzen, nach 42 Minuten gab Williams mit einem weiteren Doppelfehler den ersten Satz ab.

Danach ging es drunter und drüber: Als nach einem weiteren Serviceverlust der Amerikanerin im zweiten Durchgang alles zugunsten von Andreescu zu laufen schien, schlug Williams umgehend mit dem Rebreak zurück. Doch Andreescu blieb zunächst unbeeindruckt, nahm Williams die nächsten beiden Aufschlagspiele ab und hatte beim Stand von 5:1 bereits einen Matchball.

Mit der Niederlage vor Augen und angepeitscht vom frenetischen Publikum im Arthur-Ashe-Stadium bäumte sich Williams aber nochmals auf, gewann vier Spiele in Folge und glich zum 5:5 aus. Dann fand Andreescu aber wieder zurück in die Spur und verwandelte schließlich ihren dritten Matchball.

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