Niemeier ist nach Laura Siegemund die zweite deutsche Spielerin, die den Sprung in die zweite Runde schaffte. Vor zwei Jahren feierte sie in Wimbledon mit einem Viertelfinaleinzug ihren bislang größten Erfolg bei einem Major. Nun trifft sie auf Elina Switolina aus der Ukraine oder Magda Linette aus Polen.
Bis zu ihrem Auftritt, bei dem sie mit ihrer Power, aber auch mit viel Spielfreude bestach, hatte die 24-Jährige lange warten müssen. Ursprünglich hätte Niemeier schon am Dienstag spielen sollen, ihr Match wurde wegen Regens verschoben. Auch am Mittwoch sorgte Niederschlag erneut für Verzögerungen, von denen sich die Weltranglisten-90. aber nicht aus der Ruhe bringen ließ.
Wimbledon, Tag 3: Struff beißt sich durch
Jan-Lennard Struff steht zum dritten Mal in seiner Karriere in der dritten Runde von Wimbledon. Der 34-Jährige aus Warstein setzte sich am Mittwoch in einem engen Match mit 5:7, 6:3, 7:6 (7:1), 7:6 (10:8) gegen den Chinesen Zhang Zhizhen durch. Nächster Gegner der deutschen Nummer zwei ist Vorjahres-Halbfinalist Daniil Medwedew aus Russland. Das Match von Daniel Altmaier (Kempen) gegen den Kanadier Denis Shapovalov wurde auf Donnerstag verschoben.
"Es war ein schwieriges Match. Es war tough heute. Irgendwie musste ich einen Weg finden, das habe ich geschafft", sagte Struff bei Prime Video. Die Wartezeit habe ihm zu schaffen gemacht. "Es war ein brutaler Tag. Das Damenmatch hat so lange gedauert. Ich hab nochmal gepennt zwischendurch und zwei Espresso getrunken." Gegen Medwedew warte eine "brutal schwierige Aufgabe. Meine Bilanz ist nicht so optimal gegen Daniil."
Struff bewies gegen seinen an Position 32 gesetzten Kontrahenten Nehmerqualitäten und schaffte nach Satzrückstand ein starkes Comeback. Altmaier und Olympiasieger Alexander Zverev haben die Chance, Struff mit ihrem jeweils zweiten Sieg zu folgen.
Das zuvor einzige Match gegen Zhang hatte Struff 2023 in Stuttgart klar für sich entschieden, in Wimbledon wurde es das erwartet enge Duell. Beide Profis setzten auf ihr starkes Service und viel Power von der Grundlinie. Struff stellte sich immer besser auf Zhang ein und setzte sich verdient durch.
Wimbledon, Tag 3: Alcaraz souverän in der dritten Runde
Titelverteidiger Carlos Alcaraz hat auch sein zweites Duell in Wimbledon souverän für sich entschieden. Der 21 Jahre alte Spanier setzte sich am Mittwoch 7:6, (7:5), 6:2, 6:2 gegen den Australier Aleksandar Vukic durch. Alcaraz, der nur im ersten Satz wirklich gefordert wurde, trifft nun auf den US-Amerikaner Frances Tiafoe.
Das Aufeinandertreffen mit Vukic hatte eine Vorgeschichte. Das zuvor einzige Duell der beiden Spieler hatte Vukic 2020 gewonnen - damals noch unter komplett anderen Vorzeichen. Alcaraz verlor damals in der Qualifikation der French Open als 17-Jähriger und Nummer 193 der Weltrangliste. Mittlerweile ist er zum Topstar im internationalen Sport aufgestiegen - und bewies seine Klasse erneut.
Wimbledon, Tag 3: Raducanu begeistert die englischen Fans
Die britische Hoffnungsträgerin Emma Raducanu verzückt die heimischen Fans in Wimbledon. Die 21-Jährige ist nach einer eindrucksvollen Vorstellung in die dritte Runde des Rasenturniers eingezogen. Raducanu, US-Open-Siegerin von 2021, ließ die Belgierin Elise Mertens mit 6:1, 6:2 abblitzen.
"Ich habe heute ziemlich gutes Tennis gespielt und bin überglücklich", sagte Raducanu: "Für mich ist das Wichtigste, in meiner Zone, in meiner kleinen Welt zu bleiben.
Nach ihrem Titel in New York vor drei Jahren hatte Raducanu die hohen Erwartungen der vielen Tennisfans in England kaum erfüllen können. Immer wieder machten der 135. der Weltrangliste auch Verletzungen unter anderem an den Handgelenken zu schaffen. Nun scheint ihre Form deutlich verbessert.
Vorbei ist das Turnier dagegen für Naomi Osaka. Die viermalige Grand-Slam-Siegerin aus Japan unterlag der formstarken US-Amerikanerin Emma Navarro mit 4:6, 1:6
Wimbledon, Tag 3: Sinner gewinnt das "Derby Azzurro"
Jannik Sinner hat das prestigeträchtige "Derby Azzurro" auf dem Rasen von Wimbledon für sich entschieden. Die Nummer eins der Welt aus Italien setzte sich in einem mitreißenden Zweitrundenduell gegen Landsmann Matteo Berrettini mit 7:6, (7:3), 7:6 (7:4), 2:6, 7:6 (7:4) durch. Berrettini hatte sich als Finalist von 2021 durchaus Chancen gegen den Überflieger ausgerechnet und hielt lange stark dagegen.
Sinner, der in der ersten Runde gegen den stark aufspielenden Karlsruher Yannick Hanfmann einige Mühe gehabt hatte, wurde von Berrettini von Beginn an gefordert. Der 22-Jährige blieb aber in den entscheidenden Momenten ruhig und sicherte sich die ersten beiden Durchgänge.
Als der Turnierfavorit etwas nachließ, war Berrettini aber sofort da und sorgte für Spannung auf dem vollbesetzten Center Court. Im Tiebreak des letztlich entscheidenden Durchgangs bewies Sinner aber seine Widerstandskraft und zog das Match auf seine Seite. Sein nächster Gegner ist der Serbe Miomir Kecmanovic.