In einem Kampf, der über vier der fünf angesetzten Runden ging, verteidigte Jon Jones seinen Weltmeisterschaftstitel im Halbschwergewicht gegen Quinton Jackson. Jones war ausgezeichnet auf die Herausforderungen vorbereitet, die ein kraftbasierter Striker wie Jackson mit sich bringt, und war fast durchgehend außerhalb der Schlagreichweite seines Gegners.
Aber auch Rampage schlug sich viel besser, als man es im Vorhinein erwarten konnte. Er sah einige der spektakuläreren Aktionen von Jones kommen und wich aus. Jones besann sich auf Jacksons Kampf gegen Forrest Griffin zurück, als Griffin Jackson mit Kicks gegen die Knie weichklopfte und ihm die Weltmeisterschaft abnahm.
Jones gewann die ersten drei Runden zweifelsfrei. In der dritten Runde gelang ihm ein Takedown und er manövrierte sich in den Full Mount. Nachdem sich Jackson problemlos aus dieser desaströsen Lage befreien konnte, änderte Jones seine Strategie in der vierten Runde und zog Jackson am Käfig die Beine weg. Er hakte die Beine ein, sicherte sich einen Rear-Naked Choke und zwang seinen Herausforderer nach 1:14 Minuten der vierten Runde zur Aufgabe.
Hughes nimmt Auszeit
Im zweiten Hauptkampf zwischen dem UFC-Hall of Famer und zweimaligen Weltergewichtsweltmeister Matt Hughes und Josh Koscheck hatte Hughes zunächst die Oberhand, weil Koscheck sich nicht so recht an seinen Gegner herantraute. Hughes hielt ihn vier Minuten lang mit Jabs auf Distanz und brachte selbst einige gute Aktionen durch.
Zwei Haken von Koscheck wendeten das Blatt. Hughes ging zu Boden und wollte Koscheck in seine Guard ziehen, aber dieser blieb stehen und traf ihn mit einigen harten Schlägen.
Hughes drehte sich, kassierte noch drei weitere Treffer zur Seite des Kopfes, und Ringrichter Mario Yamasaki brach den Kampf nach 4:59 Minuten der ersten Runde ab. Sieger durch Knockout: Josh Koscheck. Hughes will sich nun eine Auszeit gönnen, stellte aber klar, dass er nicht in den Ruhestand gehen wird.
Hunt stark verbessert
Der frühere K-1-Kickboxer Mark Hunt aus Neuseeland sicherte sich einen hart umkämpften einstimmigen Punktsieg gegen BigBen Rothwell. Hunt bewies im zweiten für ihn positiven Kampfausgang seiner UFC-Karriere sowohl eine stark verbesserte Takedownverteidigung wie auch die Bodenkontrolle, die ihm früher fehlte.
In der dritten Runde waren beide Schwergewichte völlig ausgepowert und versuchten sich hauptsächlich, über die Zeit zu retten, was angesichts der dünnen Luft in Denver auch kein Wunder ist.
Travis Browne holte sich einen einstimmigen und eindeutigen Punktsieg gegen den Engländer Rob Broughton. War die erste Runde noch recht ausgeglichen, arbeitete sich der Hawaiianer mit fortschreitender Kampfzeit einen immer größeren Vorteil heraus. Viel Spannung war nicht geboten.
Diaz so stark wie nie
Publikumsliebling Nate Diaz lieferte gegen Takanori Gomi die mit Abstand beeindruckendste Leistung seiner Karriere ab. Der Sieger der fünften Staffel von The Ultimate Fighter nutzte seine viel größere Reichweite, um den Japaner auf Distanz zu halten und selbst immer wieder mit der rechten Hand Jabs zu schlagen, die Gomi in kürzester Zeit in Schwierigkeiten brachten.
Der Kampf verlagerte sich auf den Boden, wo Diaz seinen Gegner zunächst in einen Triangle Choke nahm und diesen dann in eine Straight Armbar verwandelte, die Gomi nach 4:27 Minuten der ersten Runde zur Aufgabe zwang.
Der Kampf zwischen Tony Ferguson und Aaron Riley wurde nach der ersten Runde abgebrochen. Riley brach sich scheinbar den Kiefer und der Ringarzt erklärte ihn für nicht mehr kampffähig, weswegen Ultimate Fighter-Gewinner Ferguson den Sieg zugesprochen bekam. Ferguson hatte die erste Runde auf allen drei Punktrichterkarten gewonnen.
Beide Kämpfer ausgebuht
Tim Boetsch gewann überraschend deutlich nach Punkten gegen Nick Ring. Ring konnte sich auf zwei Punktrichterkarten die erste Runde mit deutlich besserer Beinarbeit sichern, aber in der zweiten Runde wurde er mehrfach angeklingelt, und in der dritten und letzten Runde sah er kein Land mehr gegen Boetsch. Endergebnis: 29-28, 29-28 und 30-27 für Tim Boetsch.
Der Fight zwischen UFC-Rückkehrer Junior Assuncao und Newcomer Eddie Yagin wusste das Publikum nicht zu überzeugen. Während Yagin in Runde eins noch mit Jiu-Jitsu zu punkten versuchte und dafür mit Ground and Pound bestraft wurde, geschah in der zweiten Runde so wenig, dass das Publikum in Denver beide Kämpfer ausbuhte.
Yagin erweckte das Publikum in der dritten Runde mit einem Flying Guillotine Choke aus dem Dornröschenschlaf, wurde jedoch nach einer Weile abgeschüttelt und dann bis zum Ende der Runde am Boden mit Schlägen eingedeckt. Die Punktrichter gaben den Kampf einstimmig mit 30-26, 30-26 und 30-27 Punkten an Junior Assuncao.
Einer der besten Kämpfe des Jahres
Takeya Mizugaki setzte sich in einem der besten Kämpfe des Jahres in der zweiten Runde durch technischen Knockout gegen Cole Escovedo durch. Beide Kämpfer traktierten einander in der ersten Runde über fünf Minuten mit Schlägen und Ellenbogenstößen.
In der zweiten Runde drehte Mizugaki mit ausgezeichneten Boxtechniken auf, traf Escovedo mit etlichen Kombinationen aus Aufwärtshaken und Schwingern. Nach 4:30 Minuten ging Escovedo zu Boden, und der Ringrichter brach den Kampf ab.
Im Eröffnungskampf besiegte der Australier James Te Huna den Amerikaner Ricardo Romero nach nur 47 Sekunden durch Knockout. Te Huna hatte seinen Gegner nach wenigen Sekunden beim Versuch eines Takedowns mit einem Aufwärtshaken und einem linken Haken angeklingelt. Romero blieb zwar vermeintlich im Kampf, konnte sich davon nicht mehr vollständig erholen.
UFC 135: Jones vs. Rampage aus Denver hatte für jeden Geschmack etwas zu bieten und war insgesamt eine ausgezeichnete Veranstaltung. In einer Woche geht es weiter hier bei SPOX mit UFC Live 6 und dem Titelkampf im Bantamgewicht zwischen Weltmeister Dominick Cruz und Demetrious Mighty Mouse Johnson. Bis dann!