Die Goldmedaillen und eine Siegprämie in Höhe von insgesamt 30.000 US-Dollar holten sich mit 179,97 Zählern Gabriella Papadakis und Guillaume Cizeron. Den beiden Franzosen am nächsten kamen die italienischen Titelverteidiger Anna Cappellini und Luca Lanotte (171,52) sowie Alexandra Stepanowa und Iwan Bukin aus Russland (160,95).
Bereits am Nachmittag hatte sich die deutsche Eiskunstlauf-Meisterin Nicole Schott aus Essen bei ihrem EM-Debüt glänzend in Szene gesetzt und mit einem neunten Platz im Kurzprogramm auch ihre Teamkollegin Nathalie Weinzierl überrascht. Die Mannheimerin, gehandicapt von Rückenproblemen, kam in Stockholm nur auf Rang 15.
"Ich wollte mich eigentlich nur für das Finale qualifizieren", sagte die unbekümmerte Schott, die im gleichen Atemzug auch von der Zusammenarbeit mit ihrem neuen Trainer Michael Huth schwärmte: "Mit ihm habe ich besonders im mentalen Bereich viel gearbeitet."
Neuauflage der russischen Meisterschaften
An der Spitze entwickelte sich eine Neuauflage der russischen Meisterschaften. Rang eins eroberte die nationale Titelträgerin Jelena Radjonowa (70,46) vor ihren beiden Teamkolleginnen Elisaweta Tuktamischewa (69,02) und Anna Pogorilaja (66,10). Diesem überragenden Trio am nächsten kam Kiira Korpi aus Finnland (60,60).
Die 18-jährige Schott hatte sich mutig an eine Dreifach-Dreifach-Kombination gewagt und bei der Landung nur leicht das Eis mit der Hand touchiert. Auch bei den Preisrichtern fand der Vortrag zur Filmmusik "Die Geisha" Anklang, am Ende standen 52,03 Punkte für die überwiegend in Oberstdorf trainierende Studentin zu Buche.
Vielleicht beeindruckt von dem starken Auftritt ihrer Rivalin, die schon bei den nationalen Titelkämpfen im Dezember in Stuttgart im direkten Duell die Oberhand behalten hatte, blieb die Olympia-Zwölfte Weinzierl unter ihren Möglichkeiten. Die Kombination aus dreifachem Flip und dreifachem Toe-Loop missriet total, so fiel der Beifall im nur mäßig gefüllten Globen auch eher spärlich aus.
"Rücken fast wieder in Ordnung"
50,80 Zähler vergaben die Juroren an den Schützling von Trainer Peter Sczypa. "Mein Rücken ist fast wieder in Ordnung, aber wegen einer Erkältung in der vergangenen Woche habe ich ein wenig Trainingsrückstand", sagte die 20-Jährige entschuldigend.
Der Punktabstand zwischen den beiden Konkurrentinnen ist allerdings derart gering, dass die endgültige Entscheidung über die interne deutsche Qualifikation für die Welttitelkämpfe Ende März in Shanghai erst bei der Kür-Entscheidung am Samstag (12.00 Uhr) fallen wird. Nach den Vorgaben der Deutschen Eislauf-Union wird die bessere der beiden EM-Läuferinnen für China nominiert.
Die europäischen Titelkämpfe werden am Freitag (14.00 Uhr/Eurosport 2) mit dem Kurzprogramm der Paare fortgesetzt Ab 18.00 Uhr werden die Medaillen in der Herren-Konkurrenz vergeben.