Freund flog nach zunächst schwachen Leistungen im Training auf starke 129,5 Meter, mit 131,1 Punkten fehlten ihm nur 5,6 Zähler auf Überflieger Kraft. Der Austria-Adler feierte damit seinen zweiten Saisonsieg. "Ich freue mich über das Ergebnis. Ich bin hier mit der Schanze langsam warm geworden. Auch mannschaftlich lagen wir ganz gut", sagte Freund, der in dieser Saison zum fünften Mal auf dem Podest landete.
Im Gesamtweltcup liegt Skiflug-Weltmeister Freund mit 693 Punkten weiter auf dem vierten Platz. Das Gelbe Trikot des Führenden übernahm Kraft (797) von seinem Teamkollegen Michael Hayböck (754), der sich in Wisla mit Rang vier begnügen musste. Dritter ist Prevc mit 714 Punkten.
Das beste Ergebnis seiner Karriere verbuchte am Donnerstag Newcomer Markus Eisenbichler (Siegsdorf/125,3) auf Rang sechs, Richard Freitag (Aue/123,0) landete als Neunter ebenfalls in den Top 10. Michael Neumayer (Oberstdorf/119,9) belegte an seinem 36. Geburtstag zum dritten Mal in Folge den zwölften Platz. "Ich bin schon sehr zufrieden. In der Summe war es ein guter Durchgang, wir stehen insgesamt ganz gut da", sagte Bundestrainer Werner Schuster.
Kein Risiko
Eine noch bessere Platzierung der DSV-Adler verhinderte jedoch der Wind. Schon die Qualifikation am Mittag hatte bei teilweise widrigen Bedingungen stattgefunden, nach mehreren Verschiebungen entschied sich die Jury am Abend für einen Abbruch. "Wir hätten schon gerne zwei Durchgänge gesehen. Aber heute ist schon zu viel passiert, um noch ein Risiko einzugehen", sagte Schuster.
Stephan Leyhe (Willingen) verpasste als 35. dagegen wie schon am vergangenen Wochenende am Kulm den Sprung in die Punkte. Der in das Weltcup-Team zurückgekehrte Team-Olympiasieger Marinus Kraus (Oberaudorf) war am Mittag erstmals in dieser Saison bereits in der Qualifikation gescheitert.
Jene Qualifikation sorgte auch am Abend noch für zahlreiche Diskussionen. Trotz stark wechselnder Winde hatte die Jury den Anlauf nur sporadisch verkürzt, die Folge waren mehrere Flüge weit über den K-Punkt. So auch bei Weltmeister Anders Bardal: Der Norweger konnte seinen Sprung auf 140 m nicht stehen, stürzte und fällt mit einem Bruch des linken Handgelenks vorerst aus.
Die polnische "Mini-Tour" wird am Samstag im benachbarten Zakopane mit dem zweiten Teamspringen des WM-Winters fortgesetzt. Am Sonntag folgt dort ein Einzel-Wettbewerb, den in der vergangenen Saison Bardal gewann. Seinen Titel wird der 32-Jährige nach seinem Sturz aber nicht verteidigen können.