Während das Duo Lesser/Kummer in der neuen Single-Mixedstaffel immerhin noch Vierter wurde, musste sich die "normale" Mixedstaffel mit enormem Rückstand mit Platz sechs begnügen.
"Heute haben viele Dinge nicht zusammengepasst", sagte Vanessa Hinz, die nicht nur einmal in die Strafrunde musste, sondern zu allem Überfluss auch noch auf der Strecke stürzte und so völlig aus dem Tritt kam: "Im Laufen ist es gegangen, aber beim Schießen? Da fehlen mir noch die Worte. Ich bin natürlich enttäuscht über die Strafrunde."
Vor der Saison-Rekordkulisse von 32.000 Zuschauern im tschechischen Hexenkessel zeigten vor allem die sonst so sicheren Schützinnen Hildebrand (3 Nachlader) und Hinz (1 Strafrunde/5 Nachlader) ungewohnte Schwächen. Knapp einen Monat vor der WM im finnischen Kontiolahti mussten die DSV-Skijäger nach ihrem beeindruckenden Höhenflug mit Siegen in Serie im Januar damit einen kleinen Dämpfer hinnehmen. Allerdings trat die Mannschaft auch nicht in Bestbesetzung an.
2:23,6 Minuten betrug der Rückstand des Quartetts mit Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld, Hinz (Schliersee), Daniel Böhm (Buntenbock/1 Nachlader) und Benedikt Doll (Breitnau/2) auf die siegreichen Norweger. Rang zwei sicherte sich der umjubelte Gastgeber Tschechien vor der Ukraine. Die deutschen Männer betrieben dabei Schadensbegrenzung und holten von Platz elf ausgehend durch ihre konzentrierten Auftritte noch kräftig auf.
Single-Mixed-Staffel Vierter
Zuvor hatte der Einzel-Olympiazweite Erik Lesser den fast schon sicheren Sieg bei der Premiere der Single-Mixed-Staffel leichtfertig verschenkt. Vor dem letzten Schießen lag Lesser mit seiner starken Partnerin Luise Kummer (beide Frankenhain) souverän in Führung, doch der 26-Jährige musste nach einem Blackout dreimal in die Strafrunde und fiel so noch auf Platz vier zurück.
"Das war ein völliger Totalausfall. Wenn man noch so zurückfällt, ist das absolut unschön. Das war ein unterklassiges Schießen", sagte der völlig enttäuschte Lesser. 38,9 Sekunden hatte das Thüringer Duo nach sechs Nachladern und drei Strafrunden Rückstand auf die siegreichen Russen. Sie gewannen souverän mit 21,5 Sekunden Vorsprung vor der Ukraine und Norwegen (+24,6).
Das Single-Mixed-Staffel-Rennen im RE-LIVE
"Nehme das Erik nicht übel"
"Bis zum letzten Schießen war es ein super Rennen von uns beiden. Mir ist so ein Fauxpas dieses Jahr auch schon passiert und ich nehme Erik das nicht übel", sagte die 21 Jahre alte Kummer. Während sie in diesem Winter bereits zwei Siege mit der Frauenstaffel feiern konnte, muss der fünf Jahre ältere Lesser weiter auf seinen ersten Triumph im Weltcup warten.
Die nächste Chance dazu bietet sich dem zweimaligen Silbermedaillen-Gewinner von Sotschi am Samstag (15.30 Uhr) im Sprint. Allerdings geht Teamkollege Simon Schempp (Uhingen), aktuell Zweiter im Gesamtweltcup, als Favorit in den Wettbewerb. Der 26-Jährige hatte sich in den Teamrennen am Freitag geschont und greift nun nach seinem vierten Sieg in Serie. "Ich hätte definitiv nichts dagegen, wenn das klappt. Aber es wird sehr schwer, andere wollen auch gewinnen", sagte Schempp dem "SID".