Am Samstag musste sich Beckert über 5000 m in 6:18,45 Minuten erneut knapp geschlagen geben, auch der zuvor zweimal viertplatzierten Claudia Pechstein blieb der Sprung auf das Podest abermals verwehrt.
Beckert zeigte sich vom kräftezehrenden "langen Kanten" am Donnerstag zunächst gut erholt. Im direkten Duell mit dem zweitplatzierten 10.000-m-Olympiasieger Jorrit Bergsma (Niederlande/6:10,66) hielt Deutschlands bester Langstreckler überraschend lange dagegen und lief konstant 29er-Rundenzeiten. Erst mit zunehmender Renndauer schienen Beckerts Kräfte zu schwinden, dennoch lag er im Ziel noch auf Medaillenkurs.
Im letzten Lauf verdrängten ihn aber sowohl Titelträger und Olympiasieger Sven Kramer (Niederlande/6:10,31) als auch der Norweger Sverre Lunde Pedersen (6:15,08) noch von den Podestplätzen.
"Ich habe ein Mega-Rennen gehabt und alles rausgehauen. Für mich ist das eine saustarke Zeit", sagte Beckert, der nicht mit der verpassten Medaille haderte: "Letztendlich ist es schade, aber ich kann sehr zufrieden sein." Moritz Geisreiter (Inzell) als zweiter deutscher Starter belegte am Samstag in 6:27,20 Minuten den 13. Rang.
Pechstein zum dritten Mal Vierte
Der fünfmaligen Olympiasiegerin Pechstein fehlte nach Platz vier über 3000 m (Donnerstag) und 5000 m (Freitag) erneut das Glück. In der Teamverfolgung an der Seite der Inzeller Teamkolleginnen Gabriele Hirschbichler und Roxanne Dufter kam die 43-Jährige nach 3:02,94 Minuten ins Ziel - und belegte wieder Rang vier. Gold ging an die Niederlande (2:58,12) vor Japan (2:58,31) und Russland (3:02,61).
"Es ist ärgerlich, aber mit Platz vier in der Welt muss man sich nicht verstecken", sagte Pechstein: "Ich habe meine Leistung gezeigt." Dufter, die am Samstag ihren 24. Geburtstag feierte, ergänzte: "Dass es jetzt so knapp war, ist natürlich brutal ärgerlich."
Zuletzt hatte ein deutsches Trio vor fünf Jahren eine WM-Medaille gewonnen. In Inzell waren Pechstein, Stephanie Beckert (Erfurt) und Isabell Ost (Berlin) damals zu Bronze gelaufen.
Ihle enttäuscht: "Hatte mehr erhofft"
Enttäuscht war Eissprinter Nico Ihle, der die erhoffte Top-10-Platzierung verfehlte. Der 30-Jährige aus Chemnitz beendete seinen 1000-m-Lauf in 1:09,77 Minuten und musste sich mit dem 15. Rang zufrieden geben. Ihle hatte sich als einziger deutscher Kurzdistanz-Spezialist für den Saisonhöhepunkt in Russland qualifiziert.
"Ich muss mich damit abfinden. Ich hatte mir schon etwas mehr erhofft, aber ich konnte nicht sauber durchlaufen", sagte Ihle spürbar enttäuscht.
Er hatte sich nach einer Krise in der ersten Saisonhälfte in seinen Leistungen zuletzt stabilisiert, beim Weltcup in Stavanger Ende Januar war er über 1000 m zweimal Zehnter geworden. Bei der Sprint-WM in zwei Wochen in Seoul peilt er erneut den Sprung unter die besten Zehn an.