"Es bringt mich nicht weiter, wenn ich spekuliere", sagte der 35-Jährige vor dem Riesenslalom beim Weltcup-Auftakt am Sonntag (10.00/13.00 Uhr): "Sölden wird mir eine erste Einschätzung erlauben."
Je nach Bedingungen erwarte Hirscher, der bei seiner Rückkehr für die Niederlande an den Start geht, alles auf einer Skala von "ganz ordentlich" bis "oh, ganz weit weg". Der achtmalige Gesamtweltcupsieger wolle "mehr wie Marcel sein und weniger wie Hirscher, das Rennpferd, das ich einmal war. Marcel ist jetzt 35 Jahre alt, freut sich über die Chance, an einem Weltcup-Rennen teilzunehmen - und ist deshalb auch ziemlich aufgeregt."
Hirscher hatte seine überaus erfolgreiche Laufbahn 2019 beendet. Der Slalom in Soldeu/Andorra am 17. März 2019, bei dem der zweimalige Olympiasieger und siebenmalige Weltmeister 14. geworden war, ist sein bislang letztes Weltcup-Rennen. Für seine Rückkehr wechselte er die Nation, künftig startet er für die Heimat seiner Mutter Sylvia. Er wolle keinem Österreicher den Platz wegnehmen, sagte er.
Außerdem profitiert Hirscher von der neuen Wildcard, die zu diesem Winter eingeführt wurde. Sie garantiert Rückkehrern wie ihm unter gewissen Voraussetzungen einen Start direkt hinter der Gruppe der 30 Spitzenfahrer.
Mikaela Shiffrin: Kilde "inspiriert mich"
Skikönigin Mikaela Shiffrin hat vor ihrem Start in die Weltcup-Saison am Samstag (10.00/13.00 Uhr) beim Riesenslalom im österreichischen Sölden ein Loblied auf ihren Verlobten Aleksander Aamodt Kilde gesungen: Der Norweger, im Januar in Wengen schwer gestürzt, muss sich demnächst einer sechsten Operation an seiner Schulter unterziehen und wird in der kommenden Saison nicht an den Start gehen.
"Es war ein Sommer voller Höhen und Tiefen, da Aleks weiter mit den Verletzungen nach seinem schrecklichen Unfall zu kämpfen hat", berichtete Shiffrin, die unter anderem einen sechsten Sieg im Gesamtweltcup anstrebt und ihren Rekord von 97 Siegen weiter ausbauen kann. Sie betonte aber: "Ich bin so inspiriert von seinem Tatendrang und seiner positiven Einstellung. Ich bin einfach unglaublich dankbar, ihn in meinem Leben zu haben."
Sie gehe davon aus, ergänzte Shiffrin, dass Kilde sie bei dem ein oder anderen Rennen besuchen werde. Wichtiger aber sei ihr, "ihn abseits der Rennen zu sehen" und sich dann nicht mit dem Skifahren beschäftigen zu müssen. Kilde wohnt im österreichischen Innsbruck.